Dörner kontra Poulsen | RBLive

„Dixie“ Dörner, ostdeutsche Fußballikone, die einst Olympiasieger geworden ist, kann beim MDR nicht nachvollziehen, dass RB-Leipzig-Stürmer Yussuf Poulsen nicht mit der dänischen Nationalmannschaft nach Rio zu den olympischen Spielen fliegen wollte. Er könne „nicht nachvollziehen, dass junge Leute ein solches Großereignis nicht mitnehmen wollen“. Wer gut genug sei, setze sich „auch nach der Rückkehr im jeweiligen Verein durch“.

Immer ein bisschen unfair, solch eine Debatte auf dem Rücken konkreter Spieler auszutragen. Zumal auf dem Rücken von Yussuf Poulsen, der im Normalfall immer alles auf einmal und überall spielen will. Und sich wegen der Erfahrungen, die er mit dem Spielen im Sommer vor allem vor einem Jahr gemacht hat, diesmal mit größeren Bauchschmerzen dagegen entschied.

Nicht vergessen sollte man, dass das Olympiaturnier im Fußball von IOC und FIFA zu einem U23-Turnier verramscht wurde, für das keine Abstellungspflicht durch die Vereine besteht. Dass Vereine und Spieler von ihrem Recht Gebrauch machen und ihren Arbeitsalltag im Verein über ein sportlich wenig aussagekräftiges Olympiaturnier stellen, kann man ihnen nicht zum Vorwurf machen. Selbst wenn man es traurig finden mag, dass Olympia bei den Fußballern lange nicht den Stellenwert hat wie in anderen Sportarten.