Ralph Hasenhüttl: deswegen ist RB Leipzig aktuell so erfolgreich | RBLive

Tabellenzweiter mit 21 Punkten aus 9 Spielen: mit diesem Erfolg des besten Aufsteigers seit 1965 hat Trainer Ralph Hasenhüttl wohl nicht ganz gerechnet. Befragt man sie zu diesem Traumstart, finden Verantwortliche und Spieler meist die richtige Mischung aus Understatement und Realismus, alle Konzentration gilt dem nächsten Spiel. Anstelle langer Erklärungen für den durchschlagenden Erfolg sprachen Spieler und Trainer vor allem über die sportliche Momentaufnahme, wie in der MZ zu lesen.

Exemplarisch für den Moment steht Marcel Sabitzer. Nachdem ein Außenbandriss den formstarken Österreicher im Spiel gegen Wolfsburg außer Gefecht setzte, schoss er seine Mannschaft zwei Wochen später im Alleingang zum Sieg. Kein Zufall, denn er war „heiß wie Frittenfett“, wie Sportdirektor Ralf Rangnick es ausdrückte.

Auch Sabitzer selbst fand eine einfache Erklärung für seine starke Leistung als Joker: „Wenn man unbedingt spielen will, beißt man etwas auf die Zähne und fertig.“ In dieselbe Kerbe schlagen auch Trainer Ralph Hasenhüttl und Timo Werner. In einer Phase des Erfolgs laufe es eben einfach, die Spieler glänzen durch Spielfreude und der Trainer kann aufstellen, wen er will.

Motivation, Geschlossenheit, Erfolgserlebnisse und Drucksituation – die wichtigsten Faktoren, um einen „Flow-Phase“ möglich zu machen. Davon sprechen Sportpsychologen, wenn alles ineinander passt, jede Aktion gelingt und das Glück auf der richtigen Seite steht. In einem ähnlichen Fluss dürfte Borussia Dortmund sich 2011 befunden haben, als sie die erste Meisterschaft unter Jürgen Klopp holten. Ein Trainer, der gemeinhin als großer Motivator mit feinem Gespür für die Psychologie einer Mannschaft gilt. Und auch für das Gegenteil des Flows, hat der BVB ein Beispiel, als der Titelkandidat auf dem letzten Platz überwintern musste.

Mit den Strukturen und sportlichem Ansatz steht RB Leipzig nicht nur in der aktuellen Tabelle gut da. Strategisch und strukturell sehen auch Wirtschaftsexperten beste Voraussetzungen, der nächste FC Bayern zu werden. Die Leichtigkeit auf dem Platz ist nicht bis ins Detail zu erklären, sie zu erhalten die größte Herausforderung. Aber es gehört schlicht zu den Aufgaben der Vereins. Das hat wohl auch Ralf Rangnick gemeint, wenn er sagt: „Jeder Gegner kann uns stoppen, wenn wir es schlecht machen. Aber es ist ja unser Job, dass wir es nicht schlecht machen.“