1. RB Leipzig News
  2. >
  3. News
  4. >
  5. Ralph Hasenhüttl: Nicht einfach, Rangnick-Nachfolger zu sein | RBLive

RB LeipzigRalph Hasenhüttl: Nicht einfach, Rangnick-Nachfolger zu sein

07.11.2016, 16:27
Zwei verstehen sich gut: Trainer Ralph Hasenhüttl und Sportdirektor Ralf Rangnick (re.).
Zwei verstehen sich gut: Trainer Ralph Hasenhüttl und Sportdirektor Ralf Rangnick (re.). imago/Picture Point LE

Ralph Hasenhüttl bekennt, dass es „keine einfache Situation“ war, in Leipzig die Nachfolge von Ralf Rangnick anzutreten. „Es gibt sicherlich leichtere Aufgaben, als einem hervorragenden Trainer, wie Ralf Rangnick nun einmal einer ist, nachzufolgen und die Mannschaft und das gesamte Team von sich zu überzeugen“, erklärt er im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Um das zu erreichen, hat Hasenhüttl „versucht, ich selbst zu sein“. „Ich wollte mir beweisen, dass ich auch in diesem Verein und in der vorhandenen Konstellation mit der Mannschaft erfolgreich sein kann. Wenn ich es mit meiner Art hier schaffe, dann schaffe ich es überall.“

Unproblematisches Verhältnis zwischen Ralph Hasenhüttl und Ralf Rangnick

Unproblematisch sei es im Verhältnis zu Ralf Rangnick, wenn der ehemalige RB-Trainer Spielern Tipps gibt. Der Sportdirektor „hat einen sehr guten Einblick und kennt viele unserer Jungs besser als ich. Und deswegen habe ich kein Problem, wenn er einem Spieler etwas sagt.“

Eines der Hauptmotive von Ralph Hasenhüttl bei seinem Wechsel nach Leipzig sei es auch gewesen, von Ralf Rangnick zu lernen. „Ich wollte von dem Wissen, das Ralf besitzt, profitieren. Das war mir nach den ersten beiden Gesprächen vor unserer Einigung klar.“ Seit seiner Ankunft bei RB Leipzig habe der Coach schon „viele Lücken im taktischen Bereich geschlossen, die ich schließen wollte“. Vor allem aber musste er sich von einem „kontrollierten Pressing“ überzeugen lassen.

RB Leipzig: Mannschaft ohne Limits

Wo die Grenzen für seine Mannschaft liegen, weiß Ralph Hasenhüttl nicht. In Ingolstadt habe er die Erfahrung gemacht, dass man nach der Winterpause noch besser wird. Sowieso denke man nicht darüber nach, ob man mit der Arbeit Misserfolg haben kann. „Mich interessiert nur: Was tun wir, um erfolgreich zu sein? Damit habe ich jeden Tag genug zu tun.“

Ein Fußballmärchen wie die Meisterschaft von Leicester City in England „passiert immer wieder mal“, glaubt Hasenhüttl. Allerdings wäre so etwas in Deutschland ein „Wunder“, über das er sich „keine Gedanken“ macht. Er glaube auch nicht, dass im Fanumfeld von RB Leipzig „irgendjemand annimmt, dass wir eine ganze Saison konstant auf diesem hohen Niveau durchziehen“. „Niederlagen gehören für einen Aufsteiger dazu“, auch wenn man nicht darauf warte.

Hohes Kaderniveau bei RB

Man habe in Leipzig eine Mannschaft zusammen, die „wirklich jeden Gegner schlagen“ kann. Das liege an der Qualität des Kaders, an der Lernfähigkeit und an der Taktik. „Das große Potential dieser Jungs war für mich schon in den ersten Trainingseinheiten zu sehen.“ Von Vorteil sei dabei gewesen, dass die Mannschaft dank Ralf Rangnicks Vorarbeit „schon auf sehr guten Niveau“ war.

Fasziniert und inspiriert habe Ralph Hasenhüttl früher Jürgen Klopp. Beeindruckt war er vom „Tempo und schnellen Umschaltspiel“. Zudem „war es faszinierend, zu sehen, wie eine Mannschaft, die nicht mit den besten Einzelspielern besetzt war, trotzdem deutscher Meister werden konnte.“

Ralph Hasenhüttl, der Leipziger Rekordcoach

Ralph Hasenhüttl kam in diesem Sommer vom FC Ingolstadt als neuer Trainer zu RB Leipzig. Dabei übernahm er die Rolle von Ralf Rangnick, der nun als Sportdirektor arbeitet. Lediglich im ersten Spiel musste der Österreicher an seinem neuen Arbeitsplatz eine Niederlage einstecken. Es war das bittere Aus im DFB-Pokal in Dresden.

Seitdem ist RB Leipzig in zehn Bundesliga-Spielen ungeschlagen. Sieben Siegen stehen drei Unentschieden gegenüber. Zuletzt gewann man allerdings fünf Spiele am Stück.

Damit hat RB Leipzig auch den Rekord des MSV Duisburg eingestellt, der 1993/1994 als Aufsteiger auch zehn Spiele ungeschlagen blieb. Noch nicht eingeholt hat man allerdings den 1.FC Kaiserslautern. Die holten 1997/1998 als Aufsteiger in den ersten 10 Spielen 25 Punkte, also einen mehr als RB Leipzig in dieser Saison. Allerdings hatten sie bereits eine Partie verloren.

Am Ende wurde Kaiserslautern Meister, das erste und einzige Mal in der Bundesliga-Geschichte, dass ein Aufsteiger zum Titel durchmarschierte.