1. RB Leipzig News
  2. >
  3. News
  4. >
  5. Eigener Fanclub wirft RB Leipzig Rassismus und Sexismus vor | RBLive

RB LeipzigEigener Fanclub wirft RB Leipzig Rassismus und Sexismus vor

21.12.2016, 12:13
Die Fans von RB Leipzig engagieren sich gegen Rassismus.
Die Fans von RB Leipzig engagieren sich gegen Rassismus. imago/Chai v.d. Laage

Anlässlich des Topspiels von RB Leipzig beim FC Bayern München veröffentlichten die Leipziger auf ihrer Facebookseite einen Vergleich zwischen den beiden Vereinen. Was wohl lustig gemeint war, wird nun kurz vor dem wichtigen Spiel zum Eigentor – auch bei einigen der eigenen Fans.

Der ultimative Vergleich – rassistisch und sexistisch?

Die Grafik soll bereits zum Aufstieg in die Bundesliga veröffentlicht worden sein, aber jetzt handelt sie der Kommunikationsabteilung bei RB Leipzig einen offenen Brief der Fangruppe „Red Aces“ ein. Die Anhänger stören sich vor allem an zwei Stellen der humorig gemeinten Infografik und vergleichen sie mit „Altherrenwitzen von Mario Barth“.

Micaela Schäfer, „Nasi Boateng“ und „Peter Gulacsi“

Zum einen werde Model und It-Girl Micaela Schäfer in der Kategorie „Berühmte Töchter“ auf ihren Körper reduziert, wenn RB Leipzig ihr anrechne, sie könne „gut mit Bällen umgehen“. Zum zweiten würde hinsichtlich eines kulinarischen Vergleichs „mit vermeintlich stimmungsanheizenden Stigmata und „Wortwitzeleien“ gearbeitet“. Faszination Fankurve nennt die Verballhornung der Spielernamen „Nasi Boateng“ und „Gulacsisuppe“ rassistische Klischees.

Die sprachlichen Namensverdreher muss man nicht lustig finden. Allerdings ist nicht ganz zu nachzuvollziehen, worin hier rassistische Anspielungen erkannt werden. Auf Bayern-Seite punkten weiterhin „Lahmsoße“ und „a Labakäse“, für RB Leipzig auch „Kalmàriringe“ und „Teigltaschen“. Das ist allenfalls geschmacklos.

Red Aces: „RB Leipzig verfolgt protektionistische Fanpolitik“

RB Leipzig rühmt die Andersartigkeit des Vereins mit seiner Familienfreundlichkeit. Insbesondere Gewalt sei bei ihren Anhängern weniger ein Problem, als bei Vereinen mit traditionsreicher Fankultur. Der kritisierende Fanclub betont, dass RB Leipzig unter anderem „antirassistische, antisexistische und antidiskriminierende Spruchbänder“ sanktioniere.

Der Hintergedanke politischer Neutralität würde aber konterkariert, wenn im Namen des Vereins nun selbst plumpe Stimmung gemacht wird. „Stattdessen arbeitet man, wie hier bewiesen, lieber selbst mit diskriminierenden Stigmata, um den eigenen, mitunter apolitischen ,Fans einen müden Lacher abzuringen. Mit solch einer Haltung trägt man nicht zur Lösung bei, sondern wird selbst zum Teil des Problems.“ Der Fanclub fordert den Verein daher auf, das Posting zu löschen und zur Sache Stellung zu beziehen.