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RB LeipzigNeue HHL-Studie: „RB Leipzig ist ein Motor des Gemeinwohls“

26.01.2017, 15:29

Der steile Aufstieg von RB Leipzig zum Champions-League-Kandidat wird von großem medialen Echo begleitet. Das beschert bundesweite und internationale Aufmerksamkeit. Best-Case für Dietrich Mateschitz und Sponsor Red Bull in Sachen „Dosen-Performance„. Nun erscheint eine Studie nach der nächsten zum Phänomen RB Leipzig. Diesmal kommen auch die Autoren aus der Messestadt. Timo Meynhardt von der Handelshochschule Leipzig (HHL) erklärt gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung, was RB Leipzig zu einem „Motor des Gemeinswohls“ macht.

Attraktivität des Modells „Leistung für Erfolg“

RB Leipzig funktioniert für Menschen auch als Anschauungsmodell, wie konsequent Ziele verfolgt werden. Die Region sei eben nicht erfolgsverwöhnt. Es gebe wenige Vorbilder – auch in der Wirtschaft, „die dafür stehen, dass der Kapitalismus funktioniert“, argumentiert Timo Meynhardt. Dass bei RB Leipzig viel Geld auf fähige Leute trifft, sei am Ende für den Beobachter attraktiv. Zumindest für diejenigen, die den polarisierenden Bundesligisten nicht aus Traditionsbewusstsein ablehnen.

Leipziger akzeptieren hierarchische Strukturen

Während der Studie hatte sich Meynhardt bereits im November gegenüber der ZEIT zum besonderen Verhältnis zwischen Fans und Verein geäußert: „Ich würde sagen, dass es in Ostdeutschland eher die Bereitschaft gibt, einen Club zu akzeptieren, der strengen Regeln folgt.“ Dass den Bundesligisten aus unternehmerischer Sicht ein Hang zur Kontrolle umgibt, wirft verhältnismäßig wenig Konflikte auf.

Die Akzeptanz geschehe im Austausch für einen wichtigen Gegenwert. „Die Menschen wissen, was sie dafür bekommen: RB stiftet Identität.“ Die Forscher räumen ein, dass manche der Aussagen über RB Leipzig auf großes Bedürfnis unternehmerischer Kontrolle schließen lassen. An dieser „rücksichtslosen Kreativität“ – wie es in der Studie heißt, störten sich die Fans nicht, solange sie sich mitgenommen fühlten.

Befragung von Experten aus Umfeld von RB Leipzig

Im Gegensatz zu statistischen Verfahren befragten die Experten der HHL 24 Wort- und Meinungsführer mit Bezug zu RB Leipzig. Dazu gehören neben Mitarbeitern, Fanvertretern und Journalisten auch Oberbürgermeister Burkhard Jung oder DFB-Generalsekretär Friedrich Curtis. Der Blick auf den Verein ist dementsprechen detaillierter, aber weniger allgemeingültig.

Den Forschern geht es weniger um das allgemeine Markenpotential von RB Leipzig in Bezug auf seine Strahlkraft. Im Fokus stehen demnach die engeren Beziehungen zwischen Verein, Fans, Stadt und Fußballgeschäft.

HHL-Experten mit Empfehlungen für RB Leipzig

Mit RB Leipzig arbeiten die renommierten Wirtschaftswissenschaftler der HHL im Dialog. Die Studienergebnisse wurden dem Verein präsentiert und eine weitere Zusammenarbeit zum Thema ist noch offen. Aus der Sicht von Timo Meynhardt und seinen Kollegen sollte RB Leipzig das aufgeworfene Bild noch stärker verinnerlichen.

In der öffentlichen Wahrnehmung trete der Verein immer noch etwas unsicher auf. Auch das gilt selbstverständlich nur für den Umgang mit Fans und Leipziger Umfeld. Noch sei das sicherere Parkett für den von Westdeutschen und Österreichern geführten Verein der Rasen der Red Bull Arena.