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RB LeipzigRalf Rangnick: RB-Kritik ist eine deutsche Neid-Diskussion

14.02.2017, 16:01
Ralf Rangnick (Sportdirektor RB Leipzig) sieht in der Kritik auch eine „deutsche Neid-Diskussion“.
Ralf Rangnick (Sportdirektor RB Leipzig) sieht in der Kritik auch eine „deutsche Neid-Diskussion“. imago/Bernd König

Das verhängnisvolle Spiel bei Borussia Dortmund machte die Kritik an RB Leipzig auf einer neuen Ebene zum Thema. Die ausufernde Gewalt gegen Fans der Sachsen veranschaulichte, dass Grenzen schnell überschritten werden können. Im Interview mit svz.de ordnete Ralf Rangnick seine Arbeit beim Aufsteiger und den Umgang mit dem Erfolg ein.

Kritik an RB Leipzig beruht auf Neid und Unwille zur Veränderung

RB Leipzig ist mit der finanziellen Unterstützung von Red Bull in wenigen Jahren aus dem Amateurbereich bis in die Bundesliga vorgestoßen. Allerdings liegt der Etat das Vereins noch weit unter dem der Ligaspitze. Weil die Querfinanzierung des Sports durch Großsponsoren allgegenwärtig ist, vermutet Ralf Rangnick ein Scheinargument. „Das ist in Deutschland in erster Linie eine Neid-Diskussion.“

Gespräch mit BVB-Vorstand war wichtig und notwendig

Ralf Rangnick betonte, das gehe auf ein grundsätzliches Problem der deutschen mit Veränderung zurück. „Deutschland ist schließlich nicht umsonst das Land mit den meisten Lebensversicherungen. Dies zeigt doch ein Stück weit die Grundhaltung der Menschen.“ Denn die progressive Art und Weise des Clubs, die Regeln und Grauzonen des Profifußballs bestmöglich auszunutzen, stößt auf Widerstand.

Nicht nur Teile der Fanszene, sondern auch Vereinsbosse wie Hans-Joachim Watzke hatten sich kritisch gegenüber dem Vereinsmodell RB Leipzig gezeigt. Nach den Gewaltausbrüchen in Dortmund traf man sich allerdings auf Führungsebene in Berlin. Den Austausch mit Borussia Dortmund bezeichnete Rangnick als sehr konstruktiv.

Ralf Rangnick geht vom Umdenken in der Fanszene aus

Dennoch glaubt er nicht an eine dauerhafte Auseinandersetzung. Seit den Vorkommnissen in Dortmund steht die Affinität zur Gewalt im Mittelpunkt. Die Fans von RB Leipzig hatten beim Spiel gegen den Hamburger SV für eine gewaltfreie Fankultur Stellung bezogen.

Das dürfte auch dem Verein neue Sympathien entgegenbringen. Darüberhinaus bezog sich Ralf Rangnick wohl auf die zuletzt häufig erscheinenden Studien zu RB Leipzig, wenn er eine steigende Akzeptanz bescheinigt. „Erfolgreiches Arbeiten – auch im Fußball – wird anerkannt und respektiert. Ich bin mir sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“