1. RB Leipzig News
  2. >
  3. News
  4. >
  5. „Über die Flügel kommen? Können wir auch.“ | RBLive

RB Leipzig„Über die Flügel kommen? Können wir auch.“

16.03.2017, 12:31

Bei Werder Bremen macht man sich weiter Gedanken über den Umgang mit RB Leipzig. Gestern bereits hatte Aufsichtsratschef Marco Bode die Arbeit in Leipzig gelobt, sich aber kritisch zur Konstruktion des Vereins geäußert. Auch Werder-Präsident Hubertus Hess-Grunewald schlägt nun beim Weser Kurier in die selbe Kerbe.

Gewaltfreie und fantasievolle Kritik erwünscht

Dabei wünscht er sich im Umgang mit dem Verein, dass „die Fans ihre Kritik gewaltfrei und fantasievoll äußern würden“. Als Beispiel für eine hintersinnige Auseinandersetzung mit dem Gegner verweist er auf die offiziellen Spieltagsplakate von Werder Bremen. Diese titeln mit „Über die Flügel kommen? Können wir auch.“.  Mit ähnlichem „Augenzwinkern, mit großem Selbstbewusstsein, ohne Gewalt“ arbeite man auch, wenn andere Vereine zu Gast sind.

Für das Spiel am Samstag gegen RB Leipzig erwartet Hubertus Hess-Grunewald keine Negativschlagzeilen durch die eigenen Anhänger. Die hätten sich schon beim Hinspiel in Leipzig gut benommen und seien dafür von den Sicherheitsorganen gelobt worden. Auch vor dem Rückspiel sei „die Szene hier nicht am Brodeln oder Kochen. Ich kann allerdings nicht ausschließen, dass es Spruchbänder gibt“. Diese würden aber wie sonst auch am Einlass kontrolliert. Dass mal ein Banner unkontrolliert den Einlass passiert, könne bei der Masse an Besuchern aber passieren.

Werder Bremen durch Dortmund-Spiel sensibilisiert

Trotz grundsätzlichem Vertrauen in die eigene Fanszene, sei man aber durch die Vorfälle in Dortmund sensibilisiert. Man stehe deswegen im engen Austausch mit allem Beteiligten. Der Unterschied zu Dortmund sei allerdings, dass es dort „auch auch immer wieder Gruppierungen gibt, die die Grenzen des guten Geschmacks überschreiten“.

Bei all dem müsse aber Kritik an RB Leipzig weiter „erlaubt“ sein, so Hubertus Hess-Grunewald. Dabei müsse es aber viel mehr darum gehen, dass man deutlich macht, „was uns Traditionsklubs eigentlich ausmacht, wofür wir stehen“. Man müsse sagen, wofür man ist und „nicht immer nur herausstreichen, wogegen man ist“.

Hubertus Hess-Grunewald betont Kraft der Mitglieder

Bei Werder gehe es dann darum, dass die „Mitglieder Einfluss haben“ und man ein „gläserner“ Verein sei. Durch die breite Mitgliederbasis habe man nicht nur eine Vergangenheit, sondern auch eine Zukunft. „Werder wird es immer geben.“ Bei RB Leipzig sei das fraglich, falls Red Bull als „Lifestyle-Getränk“ nicht mehr gefragt ist.

Bei aller kritischen Auseinandersetzung mit der Konstruktion von RB Leipzig, lobt Hubertus Hess-Grunewald aber auch die geleistete Arbeit. „Das ist alles sehr durchdacht, hat Hand und Fuß. Es fällt aber natürlich auch leichter, Konzepte umzusetzen, wenn man das nötige Kleingeld hat. Ich sage: Das, was die Leipziger machen, machen sie gut.“ Trotzdem gilt aber: „Leipzigs Weg wird nie Werders Weg sein.“ Ein Investor müsse sich entsprechend „mit Werder und unserer Philosophie identifizieren“ und nicht allein bestimmen wollen.