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RB LeipzigScheitert Leipzigs EM-Bewerbung am vernachlässigten Amateurfußball?

19.04.2017, 14:49
Vielen Vereinen fehlen die Mittel für Instandsetzung.
Vielen Vereinen fehlen die Mittel für Instandsetzung. Moritz Schefers

Erst letzte Woche entschied die Stadt Leipzig positiv über die Bauvoranfrage für den Umbau der Red Bull Arena. Soll es mit der EM 2014 klappen, müsste womöglich auch der Amateursport endlich mehr Unterstützung bekommen, wie die Leipziger Volkszeitung berichtet.

Sportstadt Leipzig hinkt Einwohnerzahlen hinterher

Denn auch die sogenannten „weichen Faktoren“ spielen bei der Auswahl von Spielstätten für die UEFA-Turniere eine Rolle. Da die Stadt Leipzig nun seit Jahren wächst, müsste man bei den Kapazitäten für Sporttreibende nachbessern. Nicht nur, aber besonders im Fußball sind zahlreiche Sportstätten kaum noch bespielbar und für die pachtenden Vereine oft schwer instand zu halten. Zusätzlich wären Neubauten erforderlich, um den steigenden Bedarf zu decken.

DFB: Amateure müssen vom EM-Austragung profitieren

Mit Nachdruck fordert dies nun Hermann Winkler, Präsident des Sächsischen Fußballverbands: „Es gibt Nachholebedarf, die Entwicklung der Sportinfrastruktur läuft nicht parallel zur Gesamtentwicklung der Stadt.“ Weil der Leipziger Sportentwicklungsplan bis 2024 keinen einzigen neuen Sportplatzes vorsehe, sieht er die Stadt Leipzig am Zug. Der DFB fordere, dass der Amateurbereich von EM-Spielstätten profitieren muss.

Wer sorgt für Verbesserungen an der Fußballbasis?

Der Marketing-Effekt und wirtschaftliche Gegenwert der Austragung soll Leipzig um mindestens zehn neue Kunstrasenplätze bereichern. Zumindest, wenn es nach Dirk Majetschak, Präsident des Leipziger Fußballverbands geht. „Unsere Infrastruktur kann der Mitgliederentwicklung nicht folgen“, sagte er gegenüber der LVZ. Das betreffe sowohl die Plätze, als auch Sanitäranlagen und Vereinsgebäude.

Bei der Stadt Leipzig verweist man auf die Verdoppelung des Etats auf 1,5 Millionen Euro pro Jahr und wünscht sich stattdassen mehr Engagement vom Land, wie Heiko Rosenthal verlauten ließ. Für viele Vereine bleibt zu hoffen, dass neben Eigeninitiative und steigenden Mitgliederzahlen auch Politik und Fußballverbände dafür sorgen, dass ihre sportliche Zukunft wieder etwas rosiger aussieht.

Daran hat allerdings RB Leipzig auch seinen Anteil. Zwar stöhnt man jetzt auch in Leipzig häufiger, wenn die Talente in die Akademie der Profis wechseln. Mit professionellem Scouting, Marketingmaßnahmen und der Strahlkraft der Bundesliga lockt der Verein schließlich viele mit großen Träumen. Der deutlich größere Teil kehrt mutmaßlich aber nach einiger Zeit und guter Ausbildung zurück, wenn der Sprung doch zu groß war. So könnte der Fußballstandort Leipzig auch langfristig von der Professionalisierung profitieren.