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RB Leipzig„Gewollte Machtdemonstration”: Fanforscher analysiert L.E. United

18.07.2017, 18:21

Der Sozialwissenschaftler Harald Lange, Mitbegründer des Institus für Fankultur, hat im Interview mit der Mitteldeutschen Zeitung die neue RB-Fangruppierung L.E. United analysiert. Alle Indizien sprächen für die „Entstehung einer gewaltbereiten Gruppe” unter den RBL-Fans, so der Professor.

Wie die MZ berichtete, hatte sich L.E. United formiert, um sich zur Not auch mit körperlicher Gewalt vor Übergriffen gegen RB-Fans zu wehren. Dabei war es zu Rangeleien vor allem mit anderen RB-Fans gekommen, auch verbale Beschimpfungen sollen von der Gruppe ausgegangen sein.

„Kernaussage: Wir sind zu Gewalt bereit”

„Der Schutz-Gedanke ist verführerisch, denn er hat eine auf den ersten Blick nachvollziehbare Logik: Wir werden angegriffen, vor allem Frauen, Kinder und Ältere, und wir beschützen die”, sagt Lange. Doch Menschen zu schützen obliege „dem Staat und seinen Beamten. Und schließlich, und das ist die problematische Kernaussage, heißt das: Wir sind zu Gewalt bereit.” Lange fragt: „Wie viele Leute zieht so etwas an? Die Argumente haben auf jeden Fall Potenzial, eine große Kraft zu entfalten. Nach der Art: Das geht so nicht! Gut, dass es euch gibt! Schlagt jetzt mal zurück!” Und: „Wie ich das Feld einschätze, hat diese Gruppe sehr gute Möglichkeiten, Zulauf zu bekommen und ihr Potenzial auszureizen.”

„Handfesten Anlass zum Prügeln”

Lange befürchtet, dass das Ansinnen von L.E. United andere gewaltbereite Fanszenen anstachelt. Die Gründung sei „eine gewollte Machtdemonstration”, sagt Lange. „Jetzt hören das gewaltbereite Gruppen aus anderen Bundesligastädten. Die werden das richtig klasse finden, dass es in Leipzig plötzlich eine selbstbewusste Gruppe gibt. Jetzt gibt es einen handfesten Anlass, sich mit Leipziger Fans zu prügeln.”

Das gesamte Interview lesen Sie hier.