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RB LeipzigRB-Boss Mintzlaff über 50+1: „Bundesliga für Investoren sehr unattraktiv”

05.10.2017, 16:04
Oliver Mintzlaff erklärte auf der Football Summit, RB Leipzig halte sich an das Financial Fairplay.
Oliver Mintzlaff erklärte auf der Football Summit, RB Leipzig halte sich an das Financial Fairplay. imago/Picture Point LE

Die Sportmarketing-Plattform Horizont.net hat Oliver Mintzlaff zum Player des Jahres ausgezeichnet. Nun bekommt der Geschäftsführer und Vereinsvorstand von RB Leipzig Gelegenheit und reichlich Platz, den Erfolg von RB Leipzig zu erklären. Dabei spricht 42-Jährige auch über neue Sponsoringeinnahmen und die Aufweichung der 50+1-Regel.

Oliver Mintzlaff über 50+1: „Nach Lösungen für Investoren suchen”

50+1 habe der Bundesliga sicher nicht geschadet, so Mintzlaff. Dennoch müsse der deutsche Fußball international wettbewerbsfähig bleiben. Der gebürtige Rheinländer argumentiert: „Die 50+1-Regel macht die Bundesliga für Investoren sehr unattraktiv. Deshalb sollten wir über diese Regelung behutsam nachdenken. Aus meiner Sicht müssten wir nach Lösungen suchen, die es Investoren ermöglichen, sich zu engagieren und die von allen Clubs akzeptiert werden.”

Sponsoringeinnahmen: RB Leipzig ohne Red-Bull-Geld auf einstelligem Tabellenplatz

Was die Sponsoringerlöse bei RB angeht, sagt Mintzlaff, dass Rasenballsport auch „exklusive Red Bull auf einem soliden einstelligen Tabellenplatz” stehe. Zum Vergleich: Der Mittelwert der Werbeeinnahmen aller 18 Erstligisten lag laut Bundesligareport 2017 in der Saison 2015/16 bei 42,915 Millionen Euro.

Dazu kommen die Millionen, die der österreichische Getränkegigant jährlich für das Klubsponsoring nach Leipzig überweist. Bereits im Zweitligajahr 2015 – aktuellere Zahlen sind noch nicht öffentlich – waren das nach Schätzungen eines Experten, die der Mitteldeutschen Zeitung vorliegen, über 50 Millionen Euro gewesen. Etwa das Achtfache des Mittelwertes der Zweitligisten damals. Zudem hatte RB Stand Ende des Jahres 2015 52,38 Millionen Euro Schulden beim Konzern von Dietrich Mateschitz.

„Kapitalisieren, ohne dass der Fan genervt ist”

Doch hinsichtlich der Sponsoringeinnahmen sieht Mintzlaff „noch viel Luft nach oben”. Der langjährige Marketingmann und Berater sagt: „Wenn man sich einmal in den US-amerikanischen Profiligen umschaut, bekommt man einen Eindruck davon, was man alles kapitalisieren kann, ohne dass der Fan genervt ist.”

Die RBL-Fans dürfen sich also in Zukunft auf mehr Werbung einstellen; die deutschen Fußballfans wohl auf eine Aufweichung der 50+1-Regel – wenn es nach Mintzlaff geht.