Bankplatz für Poulsen und Ilsanker: Hasenhüttl denkt um | RBLive

Vor dem Spiel gegen FC Augsburg sprach Ralph Hasenhüttl auch darüber, wie er personell auf den Gegner reagiert. Dabei ließ er durchblicken, dass eine Rotation wie im Hinspiel eher ausbleibt. Den ehemaligen Stammkräften Yussuf Poulsen und Stefan Ilsanker dürfte das aktuell nicht so sehr schmecken.

Wie zumeist gab sich Hasenhüttl noch unentschlossen zu Personal und System. Und nannte seine Entscheidung „immer eine Mischung daraus, welches Personal ist zur Verfügung, wer ist fit und in Form, auf wen kann ich zählen, wer hat es verdient zu spielen.“ Auch das Hinspiel spiele eine Rolle, denn man „kennt die Stärken des Gegners und weiß, wie man reagiert hat“, so der RB-Coach.

Damals liefen in der Defensive noch Compper, Schmitz und Halstenberg neben Kapitän Willi Orban auf. Und weil hinten die Stabilität fehlte, brachte Hasenhüttl zur Halbzeit Stefan Ilsanker für den mittlerweile geflohenen Compper. Ilsanker brachte die gewünschte Stabilität, aber wurde anschließend wohl auch zum Opfer seiner Vielseitigkeit. Im neuen Jahr durfte er zwei Mal für insgesamt sieben Minuten ran, schmorte zwei Mal komplett auf der Bank. „Das liegt daran, dass sich in Orban und Upamecano ein Innenverteidigerpärchen gefunden hat und Diego auf der sechs sehr gute Leistungen bringt“, erklärte sein Landsmann zum Thema.

So bleibt Ilsanker aktuell der Posten als Backup, auch weil noch nicht wieder englische Wochen anstehen. Grund für Zwist sei das erstmal nicht, verkündete Hasenhüttl vor dem Spiel gegen den FC Augsburg. „Ilse weiß, wie hoch meine Meinung von ihm ist. Er muss sich jetzt gedulden, aber es geht oft relativ schnell, dass man zurück in der Mannschaft ist.“

Auch Yussuf Poulsen findet sich aktuell ein wenig auf dem Abstellgleis wieder. Gegen Hertha durfte er nur noch eine Halbzeit ran, anschließend drei Mal 20 Minuten als Joker, gegen Gladbach dann gar nicht mehr. War sonst Ralph Hasenhüttl selten darum verlegen, aufgrund mangelnder Torgefahr die anderen Vorzüge des Dänen lobzupreisen, macht er Poulsen jetzt etwas Feuer. „Wir haben Stürmer vorne, die mehr Tore gemacht haben und seine Arbeit, früh zu attackieren, wird gerade nicht so sehr gebraucht“, führt Hasenhüttl die Reservistenrolle auch auf die Systemumstellung zurück.

Gegen Mönchengladbach kam weder Poulsen, noch Augustin als Joker. Stattdessen machte Ademola Lookman an Bruma statt das Tor zum Sieg. Ein doppelter Glücksfall für Hasenhüttl: „Ich hätte es nur moderieren müssen, wenn es nicht funktioniert hätte. Dann wären Fragen gekommen, warum und wieso.“ Die Antworten lieferte er gleich selbst, denn mit einem Wechsel im Mittelfeld sei ihm die defensive Stabilität leichter zu halten. Was aber auch dafür spricht, dass er Poulsen momentan weniger zutraut.

Nun gelten weder Poulsen, noch Ilsanker als Kandidaten, intern für Unruhe zu sorgen. Beide liefen auch nie Gefahr, sich schneller zu entwickeln als RB Leipzig. Wie es ist, wenn man sich langsamer entwickelt, bekamen zuletzt Marvin Compper und Federico Palacios zu spüren. Je nach Verlauf der Rückrunde wird es für die Bankwärmer nicht unbedingt einfacher.

Erst recht nicht, wenn sich das neue Personalgespann um Paul Mitchell und Ralf Rangnick nach Lösungen für die nächsten Schritte umsehen. Ob das auf absehbare Zeit auch Stefan Ilsanker und Yussuf Poulsen tun müssen? Beide gingen immer offen damit um, auch mal in England spielen zu wollen.