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RB LeipzigRalph Hasenhüttl zu Pfiffen bei Eintracht-Spiel: „Haben schon Schlimmeres erlebt“

20.02.2018, 09:45
Mit Laubbläsern gegen geduldete Protestbälle. Bei Eintracht Frankfurt gegen RB Leipzig ging es in vielerlei Hinsicht unkonventionell zu..
Mit Laubbläsern gegen geduldete Protestbälle. Bei Eintracht Frankfurt gegen RB Leipzig ging es in vielerlei Hinsicht unkonventionell zu.. Imago

Die Niederlage von RB Leipzig bei Eintracht Frankfurt wurde von erheblichen Protesten gegen Montagssspiele in der Bundesliga begleitet. Dabei wurden die Gäste über 90 Minuten mit Trillerpfeifen ausgepfiffen.

Ralph Hasenhüttl sieht Umstände nicht als entscheidend für Niederlage von RB Leipzig

Für Ralph Hasenhüttl war aber „das Drumherum nicht spielentscheidend. Dass wir 90 Minuten lang ausgepfiffen wurden, haben wir zur Kenntnis zu genommen. Die Lautstärke war für uns nicht extrem. Wir haben in dieser Saison schon Schlimmeres erlebt“, spielte er auf das Pfeifkonzert beim Auswärtsspiel in der Champions League bei Besiktas Istanbul an.

Nach dem Spiel verwies der Trainer von RB Leipzig auch darauf, dass die Entscheidung für Montagsspiele „von allen Bundesligavereinen aus gutem Grund getroffen wurde.“ Man habe damit den Amateurfußball entlasten und den Europa-League-Teilnehmern mehr Zeit zur Regeneration geben wollen.

Oliver Mintzlaff verteidigt Montagsspiele

„Wer nächstes Jahr in der Europa League spielen wird, wird sich auch darüber freuen, dass er ab und an ein wenig später spielen kann“, sieht Ralph Hasenhüttl auch die positive Seite der umstrittenen Montagsspiele. Er glaube nicht daran, dass die umfangreichen Proteste in Frankfurt „der Rahmen der Zukunft“ für den Spieltermin sind.

Zuvor hatte auch Geschäftsführer Oliver Mintzlaff die Ansetzung der Montagsspiele verteidigt und darauf verwiesen, dass man nach vier Jahren, wenn die aktuelle Regelung ausläuft, diese auf den Prüfstand stellen kann. „Dann machen wir einen Strich und schauen uns an, ob das nach den 20 Spielen insgesamt, von denen wir sprechen, wirklich so ein Problem ist.“

Stefan Ilsanker will nur Fußball und nicht Tennis spielen

Er forderte eine Versachlichung der Debatte und dass man den Fans „die Vorteile des Spieltages erklärt, warum die Vereine das mit der DFL zusammen entschieden haben.“

Eine klare Meinung hatte Stefan Ilsanker zu den Protesten und vor allem zum Werfen von Tennisbällen. „Ich würde auch lieben am Samstag oder Sonntag spielen. Warum man aber so dumm ist und 8 Millionen Tennisbälle reinwirft, verstehe ich nicht. Und wir frieren da unten auf dem Platz und wollen nur Fußball spielen.“

Axel Hellmann: Wir mussten die Proteste hinnehmen

Eintracht-Vorstand Axel Hellmann verteidigte derweil das Vorgehen des Vereins, die Proteste der eigenen Anhänger gegen Montagsspiele zu dulden. „Wir wünschen uns solche Begleiterscheinungen bei einem Bundesligaspiel nicht, aber wir mussten das jetzt hinnehmen, weil die Proteste massiv angekündigt waren.“

„Wenn man nicht mit den Leuten im Dialog ist und nicht auch Möglichkeiten anbietet, den Protest zu zeigen, dann geht der Protest einen Weg, den wir überhaupt nicht mehr kontrollieren können“, führte Hellmann weiter aus. „Wir haben ein Interesse daran, dass Eintracht Frankfurt und die Bundesliga keinen Schaden nehmen durch unschöne Bilder. Deswegen glaube ich, dass ein gesundes Maß an Protestkultur auch seinen Platz haben muss.“ Als positiv sah er es, dass man abgesehen von den Verzögerungen zu Beginn der Halbzeiten die Partie ohne Unterbrechungen durchspielen konnte.

RB Leipzig über alle Protestschritte informiert

Für die Zukunft müsse man sich als Liga „entscheiden, welche Dinge Vorrang haben, damit wir nicht immer wieder in dieselbe Debatte verfallen und Prostest unserer eigenen Fanszene aushalten müssen. Wie groß sind die kommerziellen Interessen, wie groß sind die Interessen anderer Beteiligter, erster Liga, zweiter Liga und Amateursport und natürlich auch die internationalen Interessen, dass die Europa-League-Teilnehmer ausreichend Regenerationszeit haben“, stellte Axel Hellmann als entscheidende Fragen in den Raum.

Eintracht-Coach Niko Kovac erklärte zudem, dass man über die Schritte der Fans „in Kenntnis gesetzt“ wurde. Er habe darauf bestanden, „dass auch RB alle Informationen bekommt. Es war nicht alltäglich, was gelaufen ist, aber es ist alles friedlich geblieben und ich glaube nicht, dass das Einfluss auf die Leistungen der Mannschaft hatte“, zog er ein gemischtes Fazit nach einem denkwürdigen Tag mit friedlichem Platzsturm und vielen Tennisbällen auf dem Feld.