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RB LeipzigZorniger: So schafft Ralf Rangnick Loyalität und Dankbarkeit

19.03.2018, 17:25

Ralf Rangnick hat bei RB Leipzig seit sechs Jahren die Zügel in der Hand und feiert mit seinem aktuellsten Fußballprojekt jahr um Jahr historische Erfolge. Die Welt am Sonntag porträtiert ein weiteres Mal den Macher des Clubs, dabei kommt auch Ex-Trainer Alexander Zorniger zu Wort.

Alexander Zorniger: „Rangnick ist ein Visionär“

Die Fußballphilosophie des „Professors“ Rangnick aus frühem Gegenpressing kann als stilprägend für eine ganze Generation von Trainer gesehen werden. „Ralf Rangnick ist definitiv ein Visionär des Fußballs“, so Zorniger über seinen ehemaligen Chef und Nachfolger auf dem Trainerposten. „Er ist für alles offen, was das Bild vom Fußballspieler und seiner Art von Fußball komplettiert. Die Mannschaften, die er als Trainer oder Sportdirektor leitet, stehen für eine ganz klare Art Fußball zu spielen. Und das zieht er mit aller Konsequenz durch.“

Assauers Sekretärin verwies Rangnick in die Schranken

Dabei ging der gebürtige Schwabe keinen leichten Weg, hatte bei vielen Stationen irgendwann mit Gegenwind zu kämpfen, insbesondere wenn er sich an Strukturen und Personen stieß, wie beispielhaft beim Traditionsverein FC Schalke zu sehen war. Dort habe ihm mal die Sekretärin von Rudi Assauer den Wunsch nach einer Hotelumbuchung versagt mit den Worten: „Wissen Sie, Sie sind nicht der erste Trainer, mit dem ich auf Schalke zu tun habe – und bestimmt auch nicht der letzte.“ Eine derartige Einschränkung, die er wohl nicht wieder erleben wollte. Im zweiten Anlauf in Gelsenkirchen bekam er mehr Macht, aber auch einen Burn-Out.

Ralf Rangnick als Strippenzieher

So zog es ihn nach dreijähriger Pause nach Hoffenheim, wo er zum ersten Mal einen Verein nach seinen Vorstellungen prägen durfte. Und das tut er in erster Linie mit seinem Personal. Denn genau wie er auf dem Transfermarkt häufig mit unbekannten Namen überraschte, sind es auch in verantwortlichen Positionen gerne alte Bekannte. Ein großer Name oder langjährige Erfahrung im Fußballgeschäft sind allerdings zweitrangig. „Ich kann verstehen, dass er seinen eigenen Stab mitbringt. Wenn du in diesem Geschäft nur Leute um dich hast, die schon lange dabei sind, dann überlebst du negative Phasen nicht“, erklärt Alexander Zorniger die Herangehensweise.

Auch er selbst ist einer dieser Typen, die Ralf Rangnick viel zu verdanken haben. „Wenn du junge Mitarbeiter holst, und ihnen eine Chance gibst, nimmst du dir selbst das Misstrauen aus deinem Umfeld. Da ist einfach eine gewisse Loyalität und Dankbarkeit bei den Leuten vorhanden. Die werden dir kein Messer in den Rücken rammen.“