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RB LeipzigMotive der RB-Kritik aus dem Antisemitismus bekannt

03.04.2018, 09:50
Wolfram Eilenberger zieht Parallelen zwischen antisemitischen Argumentationen und Kritik an RB Leipzig.
Wolfram Eilenberger zieht Parallelen zwischen antisemitischen Argumentationen und Kritik an RB Leipzig. RB Leipzig

Wolfram Eilenberger findet in der Kritik an RB Leipzig antisemitische Argumentationen aus dem letzten Jahrhundert wieder.

Über RB Leipzig wird wie über Juden zwischen 1915 und 1945 gesprochen

„Die Motive, die derzeit gegen RB Leipzig aufgerufen werden – einer fehlenden Verankerung, einer Künstlichkeit, einer Uneigentlichkeit, des reinen Gewinnstrebens – das sind eben aus der deutschen Geistesgeschichte heraus die klassischen Stereotypen, die man mit Antisemitismus verbindet“, erklärt der Philosoph im Interview mit der Berliner Zeitung.

„Da wird gesagt: Die sind nicht verankert, die sind eigentlich Schauspieler, denen geht’s eigentlich nur ums Geld, die haben kein Verhältnis zu ihrer Region, die haben auch kein Verhältnis zur Natur. Die sind einfach nur künstlich aufgepfropft, die sind wie die Heuschrecken und ziehen wieder weg, wenn sie was anderes brauchen. So wird ja über RB Leipzig geredet. So wurde über die Juden 1915 bis 1945 genauso gesprochen“, so Wolfram Eilenberger weiter.

Argumentationen gegen RB Leipzig für Wolfram Eilenberger mit „politisch dunklen Seiten“

Das liege daran, dass „Tradition und Wahrhaftigkeit“ gleichgesetzt würden. „Wir haben eben eine Situation, in der sehr viele große Fußballvereine in die Schlüsselzeit der Vereinsbildungen zurückragen, von 1890 bis 1910. Das ist das Scharnier, das Tradition mit Wahrhaftigkeit und Authentizität gleichsetzt. Was alt ist, ist irgendwie auch wahrhaftig.“

Diese Argumentationsmuster hätten „politisch dunkle Seiten, deren sich auch die linke Fanszene, die zum Beispiel gegen RB Leipzig vorgeht, bewusster sein sollte, als sie ist. Man kann immer noch sagen, man ist kapitalismuskritisch und lehnt das Ganze als Business ab. Da bleibt aber vom eigenen Verein auch nicht mehr viel übrig. So viel Ehrlichkeit sollte vorhanden sein.“