Emil Forsberg: „Das ist der größte Moment meines Lebens“ | RBLive

Viel zu sehen war von Emil Forsberg noch nicht bei der WM, auch weil seine Rolle bisher im Spiel der Schweden etwas unterging. Nun hatte sich Trainer Andersson mehr Initiative gewünscht und sein Spielmacher lieferte.

Emil Forsberg wollte erst einmal für sich sein. Eine halbe Minute lang stand er nach dem Triumph, den er mit seinem Glückstreffer erst möglich gemacht hatte, allein auf dem Rasen. Um ihn herum saßen Schweizer niedergeschlagen auf dem Boden, und an ihm vorbei hüpften seine glücklichen schwedischen Mitspieler. Forsberg genoss still: Das 1:0 (0:0) über einen viel höher eingeschätzten Gegner, den Einzug ins Viertelfinale – den Sieg einer unbeugsamen Mannschaft.

Möglich gemacht hat er den Triumph selbst. Als der die Chance ergriff, die die Schweizer ihm boten und das 1:0 selbst besorgte. Und als er kurz später vor der Linie des eigenen Tors klärte. „Das ist der größte Moment meines Lebens“, sagte der Angreifer von RB Leipzig. Denn er hat sich durchaus viel vorgenommen und nun hat die Mannschaft das geschafft, was ihr mit dem Weltstar Zlatan Ibrahimovic verwehrt blieb.

Dabei hatte der einst stille Forsberg schon vor der WM kleinere Kampfansagen auch an Gruppengegner Deutschland geschickt. Und aus seinem Spielerporträt bei The Players Tribute kann man herauslesen: Emil Forsberg hat Hunger auf Erfolg und das Selbstbewusstsein, sich diesen auch zu erkämpfen. „Schweden hat mich heute gebraucht, und ich war da. Wir haben eine fantastische Mannschaft, es fühlt sich großartig an. Von so etwas träumt man“, sagte Forsberg im schwedischen Fernsehen.

Beide Gegner waren spielerisch überlegen, aber auch viel zu einfallslos. Die rustikaleren Schweden hatten energisch entgegengesetzt und auf Fehler gewartet. Auch Emil Forsberg schraubte seine Zweikampfquote gegen die Schweiz nochmal nach oben. Nun sind Timo Werner und Yussuf Poulsen ausgeschieden und Emil Forsberg noch im Turnier.

Für die Schweden, in der Weltrangliste als 24. deutlich hinter der Schweiz (6.) geführt, ist es der erste Einzug in die Runde der letzten Acht seit der WM 1994 in den USA. Damals war die Mannschaft um Torhüter Thomas Ravelli, Martin Dahlin, Tomas Brolin, Henrik Larsson und Patrik Andersson sogar bis ins Halbfinale vorgedrungen, belegte nach einer Niederlage gegen Brasilien am Ende Rang drei durch ein 4:0 gegen Bulgarien.