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RB LeipzigRB Leipzigs Zugang Matheus Cunha: Eins, zwei, neun – Wie geht’s?

11.07.2018, 19:11
Matheus Cunha vor der Nachwuchsakademie bei RB Leipzig.
Matheus Cunha vor der Nachwuchsakademie bei RB Leipzig. Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Vor sechs Tagen erst hat Matheus Cunha die Vorbereitung auf die neue Saison in Angriff genommen – und schon vermeldet der brasilianische Zugang von RB Leipzig erste Erfolge: sein Deutsch.

Vorbei sind ganz offenkundig die Zeiten, als brasilianische Fußballprofis in der Bundesliga nicht nur mit Currywürsten und Schweinshaxen fremdelten, dem Regen und der winterlichen Dunkelheit, sondern auch mit der Sprache. Schon der in die Premier League abgewanderte Bernardo präsentierte gegen Ende der vorigen Saison in Leipzig seine Deutschkenntnisse. Auch für Landsmann Cunha scheint die fremde Sprache keine allzu große Kulturhürde zu sein.

Cunha: „Ich möchte wachsen!“

Die ersten Hindernisse hat der 15 Millionen Euro teure Sommerzugang vom FC Sion schon übersprungen. Bei einer Medienrunde am Mittwochmittag zählte der Angreifer flüssig von eins bis neun deutsche Zahlen auf, sagte „Guten Morgen, Guten Tag und Gute Nacht“, dass er „Fußball spielt“, fragte „Wie geht’s?“ und gab sich selbst die Antwort: „Gut, und dir?“

Ein breites Lächeln. Mit sichtlichem Vergnügen hat der 1,84 Meter große Mittelstürmer, der an den US-amerikanischen Schauspieler Will Smith erinnert, seine ersten deutschen Wörter und Sätze vorgeführt. Eine Nachricht war dabei: Seht her, ich habe fünf Jahre Vertrag – und die will ich nutzen! Wofür? „Ich möchte erfolgreich sein. Und ich möchte als Spieler wachsen.“

Die Botschaft ist zu erwarten gewesen. Cunha hat Douglas Costa vom HSV nach der Bundesliga befragt. Und Bernardo nach Leipzig. Man kennt sich von der Akademie im brasilianischen Curitiba, auf der beide in versetzten Alterstufen gewesen sind. Bernardo habe ihm erzählt, „dass man sich bei RB bestens entwickeln kann. Das Niveau sei enorm.“ Also Gelegenheit beim Schopfe packen: lernen, besser werden, zum Topspieler reifen.

Frohsinn und Technik

Deshalb hat der U-20-Nationalspieler andere Angebote ausgeschlagen. RB ist der perfekte Ausbildungsklub. Die Ansprüche sind entsprechend andere als bei gestandenen Profis. Mit Timo Werner, Yussuf Poulsen, „Jika“ Augustin im Sturm konkurrieren? Não! „Ich komme nicht her, um zu konkurrieren. Ich komme her, um der Mannschaft zu helfen. So wie mir geholfen wird.“

Bernardo ist allerdings weg, wer also hilft bei der Eingewöhnung? Seine Freundin Gabriela kommt schonmal gleich mit nach Leipzig. „Und auch meine Familie will mich besuchen kommen!“, freut sich Cunha. Zudem: spricht Bruma portugiesisch. Deutsch aber hat Priorität. „Ich will neben dem Platz genauso hart arbeiten wie auf dem Platz. Das heißt: so schnell wie möglich die Sprache hier lernen.“

Das ist das eine Nahziel. Das andere: Talente schleifen und Talente einbringen. Dazu gehören: ein offenes Lachen, Frohsinn, Leichtigkeit. Außerdem: Schnelligkeit, „auch wenn ich nicht so schnell wie Timo bin“, Laufbereitschaft, Teamgeist. Vor allem aber: „meine Technik.“

Cunhas Idole: Von Neymar bis Werner

Und dann: vielleicht ja Olympia in zwei Jahren. Die Berufung in die zu den Spielen fahrende U-20 war ein erster Schritt. Wohin der führen kann, wird man sich in Leipzig jetzt aus der Nähe anschauen dürfen. Ehrgeiz scheint jedenfalls in ausreichenden Menge vorhanden zu sein. Können ebenso, wie zehn Tore und acht Vorlagen in 33 Spielen für Sion belegen.

Und dann wären da noch die Vorbilder, die Matheus Cunha als Wegweiser an die Ränder seines Karriereweg gestellt hat. Es sind Idole vom Feinsten: Neymar, Ronaldinho, Ronaldo (der Brasilianer), Kylian Mbappé, „Mo“ Salah, Eden Hazard.“ Und, nicht zu vergessen… Cunha weiß, welcher Name in Leipzig unbedingt fallen muss: „Timo Werner.“