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RB LeipzigRB-Abwehrjuwel Upamecano: „Ich bin auf dem richtigen Weg“

31.07.2018, 11:46
Dayot Upamecano arbeitet in Seefeld an seiner Form.
Dayot Upamecano arbeitet in Seefeld an seiner Form. imago/GEPA pictures

Mit gerade einmal 19 Jahren ist Dayot Upamecano schon eines der größten Abwehrtalente der Fußballwelt. In Leipzig hat er sich schnell zum Stammspieler entwickelt. Mit den Sachsen will er weiter wachsen – und irgendwann für sein Land spielen und Weltmeister werden.

Upamecano: „Habe Einsatzzeit nicht geschenkt bekommen“

Dayot Upamecano hat die Übersicht und das Stellungsspiel eines routinierten Fußballstars. Dabei ist der Franzose noch nicht einmal 20 Jahre alt. Bei RB Leipzig ist er in der Innenverteidigung eine Konstante. Im Interview der Deutschen Presse-Agentur spricht er über seine Ziele – und wie wichtig dabei seine Familie ist.

Frage: Herr Upamecano, Sie gelten als herausragendes Talent. Wie sehen Sie ihre Entwicklung bei RB Leipzig?

Antwort: Ich bin jung und muss noch einiges lernen. Ich muss hart arbeiten, aber ich bin auf dem richtigen Weg; und im richtigen Verein, wo ich viele Einsatzzeiten bekomme. Die habe ich nicht geschenkt bekommen, sondern mir erkämpft. Wenn ich so weitermache, kommt alles andere von allein.

Froh, Ralf Rangnick als Trainer zu haben

Frage: Ralf Rangnick ist neuer Trainer. Spüren Sie Veränderungen?

Antwort: Ralf Rangnick hat mich nach Leipzig geholt. Man muss nicht viel über ihn reden. Man muss nur seinen Werdegang und seine Erfolge verfolgen, das sagt schon sehr viel aus. Er ist eine ganz große Persönlichkeit und wir sind froh, ihn als Trainer zu haben und dass er uns weiterentwickelt.


„Wir sind RB Leipzig, wir sind eine Familie“

Frage: Zuletzt hieß es, im Team hätten sich Grüppchen gebildet. Es war von der French Connection die Rede. Was sagen Sie dazu?

Antwort: Es wird oft über Dinge geredet oder spekuliert, von denen viele Leute nichts wissen. Keiner von denen, die das sagen, sitzt bei uns in der Kabine oder ist immer beim Training. Und dann werden solche Behauptungen aufgestellt, wo man nur den Kopf schütteln kann. Wir sind RB Leipzig, wir sind eine Familie, und das ist zu sehen, auch auf dem Platz. Diese Gerüchte weise ich zurück.

Frage: Welche Unterschiede haben Sie in ihrer ersten internationalen Saison in Champions League und Europa League gespürt?

Antwort: Das ist natürlich nochmal ein anderes Level als in der Bundesliga. Wir sind zwar ausgeschieden. Aber was wir geleistet haben ist schon sehr respektabel. Klar, haben wir auch ein paar Fehler gemacht. Aber wir wissen, woher wir kommen, was wir können. Wir sind ein sehr junges Team und haben noch nie europäisch gespielt. Wir haben sehr viel gelernt und werden uns auch diese Saison wieder weiterentwickeln, davon bin ich überzeugt.


Mir fehlt noch manchmal die Konzentration.

Frage: Was sind Ihre Saisonziele?

Antwort: Mir fehlt noch manchmal die Konzentration und manchmal noch das technisch-taktisch richtige Verhalten. Da muss ich weiter hart arbeiten. Aber jedes Spiel, was ich mache, wird mir mehr Mut, Kraft und Selbstvertrauen geben und erleichtert meine Entwicklung in dem Verein und in der Bundesliga. Wir wollen wieder international und am liebsten irgendwann natürlich wieder Champions League spielen, aber wir konzentrieren uns erstmal auf unsere Hausaufgaben.

Frage: Brauchen Sie als Spieler eher Streicheleinheiten oder auch mal klare Ansagen?

Antwort: Ich brauche einen Trainer, der hart ist. So kann ich mich auch weiterentwickeln.

Frage: Sie wurden als Wunderkind betitelt. Interessiert Sie so etwas?

Antwort: Es ist schön, so was zu hören. Aber davon kann ich mir nichts kaufen. Ich habe noch nichts erreicht. Ich weiß zwar, dass ich was drauf habe. Aber nur durch harte Arbeit komme ich weiter.

Frage: Wer war Ihr Vorbild?

Antwort: Obwohl ich Abwehrspieler bin, war Zinedine Zidane immer mein Idol und ist es immer noch. Weil er so viel für unser Land getan hat.

Frage: Gab es einen Plan B, falls es nicht zum Profi gereicht hätte?

Antwort: Man sieht die großen Fußballer im Fernsehen und hofft und träumt davon, auch mal so gut und bekannt zu werden. Aber ich hatte nie nur den Plan, Fußballprofi zu werden. Ich habe gespielt und mir gesagt: Mal sehen, was dabei rauskommt. Zum Glück ist bis jetzt schon was rausgekommen. Aber ich will natürlich noch viel mehr erreichen, dafür arbeite ich jeden Tag.

Frage: Barcelona wollte Sie angeblich für viel Geld verpflichten, Ihnen wird eine große Karriere prophezeit. Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Antwort: Als Kind träumt man natürlich vom FC Barcelona, Real Madrid oder Manchester United. Aber wenn man in einer Mannschaft ein Standing hat, muss man dem Verein erstmal dankbar sein, dass er dir diese Chance gegeben hat. Ich bin bei RB und froh darüber, dass sie mir die Chance gegeben haben. Über Barcelona oder andere Clubs will ich nicht viel reden.

Frage: Frankreich hat den WM-Titel geholt. Dayot Upamecano Weltmeister, das hört sich doch auch gut an. Oder?

Antwort: Klar. Der WM-Titel war toll, ich habe mich riesig gefreut. Ich kenne auch einige Spieler. Jeder Fußballer träumt davon, irgendwann mal für sein Land zu spielen und am besten Weltmeister zu werden. Ich bin noch nicht fertig in meiner Entwicklung. Wenn ich an meinem Selbstvertrauen und mir hart arbeite, denke ich, könnte die Nationalmannschaft irgendwann auch ein Thema werden.

Frage: Wenn man berühmt wird, sind plötzlich viele «neue Freunde» da. Manche vergessen, wo sie herkommen. Wie gehen Sie mit so etwas um?

Antwort: Meine Familie ist am wichtigsten für mich. Sie berät mich und passt auf mich auf. Sie haben mich schon vor sogenannten neuen Freunden gewarnt, die nicht mehr da sind, wenn es dann nicht mehr so gut läuft. Ich habe immer noch den Freundeskreis, den ich schon seit der Kindheit habe. Das ist mir extrem wichtig.

Frage: Im Fußball geht es um viel Geld, Luxus und Ruhm. Spielt das für Sie eine große Rolle?

Antwort: Man verdient viel Geld. Aber das heißt ja nicht, dass man damit respektlos umgeht. Ich habe vor vielen Dingen Respekt. Es gibt sehr viele Menschen, denen es nicht so gut geht. Ich brauche ein Auto zum Beispiel nicht als Statussymbol, um damit anzugeben. So bin ich nicht und so möchte ich auch nicht ein.

Frage: Sind Sie stolz, dass Sie ihrer Familie etwas zurückgeben können?

Antwort: Ich trage das Trikot von RB, weil meine Familie es mir ermöglicht hat. Wir sind als Familie sehr eng beieinander und wir machen viel zusammen. Und natürlich gebe ich ihnen gerne was zurück.