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RB LeipzigEl Plástico: Duell mit Feuer und G’schmäckle

29.09.2018, 12:33
In der Zange: Ex-RBler Bernardo.
In der Zange: Ex-RBler Bernardo. imago/Picture Point LE

Spiele zwischen RB Leipzig und der TSG 1899 Hoffenheim sind Vergnügungen der besonderen Art. Immer fallen viele Tore, immer geht es wild zu – und bei bislang vier Duellen mit Feuer und G’schmäckle hatten die Sachsen zweimal das Nachsehen.

Ein Sieg, ein Remis und zwei Niederlagen stehen für Leipzig zu Buche. Vor allem die letzten beiden Plásticos haben die Sachsen schwer gedemütigt. Das hinter sich zu lassen, wird womöglich die größte Herausforderung für das Spiel heute. Doch wie immer im Leben: Wo Schatten war, ist Licht nicht weit.

Hoffenheim – RB Leipzig (1. Spieltag 16/17) 2:2 (0:0)

Was waren das für Zeiten! Marvin Compper stand in der Innenverteidigung, Domink Kaiser gehörte zur Startelf, Rechtsverteidiger Benno Schmitz gab sein Bundesliga-Debüt – und Massimo Bruno war auch noch da, eingewechselt in der 86. Minute. Die erste Oberhaus-Partie der Vereinsgeschichte war ein wildes Spiel mit Chancen für beide Teams, wogend wie ein Weizenfelf im Sturm. RB hatte Großmöglichkeiten auf mehr als nur zwei Treffer, die TSG 1899 auch. Am Ende verzeichnete der kicker 11:23 Torschüsse.

Vom Anpfiff weg stürmten beide Teams aufeinander los, hüben wie drüben schepperte und krachte es. Es dauerte aber bis zur 2. Hälfte, ehe die Tore fielen. Das erste erzielte Rupp für Hoffenheim (55.), RB schlug durch Kaiser zurück (58.). Abermals ging die TSG in Führung, diesmal durch Uth (83.). Und abermals glich Leipzig aus – Sabitzer rutschte in eine Schmitz-Hereingabe und sicherte in der 90. Minute so den ersten Bundesligapunkt.

Nota bene: Timo Werner war zu diesem Zeitpunkt „nur“ ein Transferspieler aus Stuttgart. Der kicker bezeichnete ihn als „Flügelflitzer“.

RB Leipzig – Hoffenheim (18. Spieltag 16/17) 2:1 (1:1)

Das Spiel gegen Hoffenheim war auch beim zweiten Aufeinandertreffen nichts für schwache Herzen. Mit offenem Visier fielen beide Teams übereinander her. Die Dramaturgie war dabei denkbar einfach: RB presste und stürmte, Hoffenheim lauerte auf Konter. Die große Stärke der „Nagelsmänner“ kam dabei gut zum Vorschein: hinten sehr diszipliniert stehen und nach vorn clever durch Leipzigs Pressingnetz kombinieren. Der erste gelungene Gegenstoß saß: Amiri überwand Gulacsi mit einem Flachschuss (18.).

Leizig aber war schon mitten drin im Saisonflow, der die Aufsteiger später zur Vizemeisterschaft führen sollte. Rückstände wurden einfach abgeschüttelt. Werner glich in der 38. Minute aus, wieder erzielte Sabitzer das letzte Tor der Partie – diesmal den Siegtreffer. Nach Rot gegen Wagner (Foul an Ilsanker) war die TSG zu diesem Zeitpunkt allerdings in Unterzahl.

Nota bene: Mit elf Treffern hatte sich Werner mittlerweile in den besten deutschen Schützen verwandelt.

Hoffenheim – RB Leipzig (14. Spieltag, 17/18) 4:0 (1:0)

Leipzig fuhr mit einem neuen Ansatz nach Sinsheim: Ballbesitz- statt Überfallfußball. Trainer Ralph Hasenhüttl wollte aus seinem Kader eine dominante Topmannschaft formen – und wurde erstmals in der Saison schmerzhaft daran erinnert, dass er davon weit entfernt ist. RB hatte 65 Prozent Ballbesitz, trat auf wie bei einem Heimspiel gegen Mainz 05 – und wurde dafür mit vier Kontertoren hart bestraft. Amiri eröffnete wieder mit dem 1:0 (13.), Gnabry traf nach der Pause doppelt (52., 62.), Uth setzte den demütigenden Schlußpunkt (87.).

Leipzig war vor allem in der 2. Hälfte einfach auseinander gefallen. Höhepunkt dieser Demontage war Gnabrys zweiter Treffer nach einem Ballverlust am Mittelkreis. Er traf aus 45 Metern.

RB Leipzig – Hoffenheim (28. Spieltag 17/18) 2:5 (0:3)

Wer in Leipzig dachte, schlimmer als 0:4 kann es nicht mehr kommen, wurde eines Besseren belehrt. Es ging noch schlimmer. Im vierten Duell kassierten die Sachsen die bis dato höchste Niederlage. Fünf Gegentreffer musste die Hasenhüttl-Elf gegen ein Nagelsmann-Team einstecken, das sich freilich gerade wie im Rausch befand. Sieben Partien en suite hatte die TSG zuvor nicht verloren. RB hingegen suchte nach dem Aus in der Europa League nach sich selbst und seinen Saisonzielen.

Es knallte früh: Uth staubte eine Gurkenparade von Gulacsi nach einem Schuss von Schulz ab (14.), in der 35. Minute veredelte Gnabry einen Konter, den zuvor Orban verschuldete hatte. Vor der Pause erhöhte Kaderabek auf 3:0, es war im 77. Spiel sein erstes Bundesligator. Kurz nach der Pause flog Forsberg nach einer Tätlichkeit gegen Grillitsch mit Ror vom Platz – jetzt nahm das Unheil Fahrt auf. Nachdem Keita verkürzt hatte (58.), erhöhte Uth im Gegenzug auf 4:1 (59.), fünf Minuten später stellte Rupp auf 5:1. Es ging zu wie beim Tontaubenschießen, RB flatterte, taumelte – hielt sich aber auf den Beinen und verhinderte eine noch höhere Niederlage. Upamecano gelang in der 88. Minute noch der kosmetischer Treffer zum 2:5.