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RB LeipzigKonrad Laimer: Universalspieler auf Heimatsuche

05.10.2018, 14:09
Leipziger Schraubstock: Demme (l.) und Laimer.
Leipziger Schraubstock: Demme (l.) und Laimer. imago/Picture Point LE

Premiere für Konrad Laimer gegen Rosenborg Trondheim: Der Österreicher hat erstmals in seiner Profikarriere im rechten offensiven Mittelfeld gespielt. Aber war’s das jetzt mit neuen Rollen?

Wer weiß. Der 21-Jährige entwickelt sich gerade zum zweiten Universal-Kicker im Kader von RB Leipzig nach seinem Landsmann Stefan Ilsanker, hat aber das weit größere Einsatzgebiet, welches alle drei Spielfeldzonen umfasst: Abwehr, Mittelfeld – und Angriff, wenn das so weiter geht.

Typisch gemixt

Nach dem 3:1 gegen den norwegischen Serienmeister, gegen den Laimer Marcel Sabitzer auf der rechten Mittelfeld-Außenbahn ersetzte, sagte er: „Ich bekomme immer neue Positionen, seit ich hier bin“, lachte dabei und ließ durchscheinen, dass er sich peu a peu aus der Abwehrrolle herausarbeitet. Mache nämlich viel mehr „Spaß, ein bisschen offensiver zu spielen. Man kommt in den Strafraum und näher ans gegnerische Tor heran.“

Donnerstagabend hat’s für einen Treffer nicht gereicht, Laimer fand aber, er habe es „relativ ordentlich gemacht“, was ein für Laimer typisch gemixtes Understatement war: bescheiden sein, aber nicht unterwürfig. Zwischen den Zeilen nämlich konnte vor allem Trainer Ralf Rangnick herauslesen, dass der ausgebildete Mittelfeldmann sich mehr Einsätze wünscht, als er gerade abbekommt. Der RB-Coach hat den eigentlichen „Sechser“ zwar bislang vier Mal in der Bundesliga, zwei Mal in der Quali und jetzt einmal in der Europa League eingesetzt, aber das Spiel gestern war eine Art Ausnahme gerade: Es war der zweite Anzug, der gespielt hat.

Laimer allerdings hält nichts von erstem Anzug, zweitem Anzug. Der Elf, die gegen Trondheim auf dem Platz stand, stellte er ein exzellentes Zeugnis aus. Rangnick könne beruhigt wieder zur Total-Rotation zurückkehren, sagte er: „Wir haben dem Trainer gezeigt, dass es geht.“

Gemischtes Doppel auf der Sechs

Für Laimer ist das durchaus frustrierend, denn wo gehört er denn nun hin? Zentral vor der Abwehr ist er zu Hause, ähnelt vom Stil her aber Diego Demme, und Rangnick bevorzugt ein gemischtes Doppel auf der Position: also Abräumer und Spieleröffner.

Dann eben rechts hinten. Dorthin hat ihn vergangene Saison Trainer Ralph Hasenhüttl beordert, weil Laimer mit seinem Spirit, seiner Pferdelunge und seinen schnellen Antritten großen Druck auf den Gegner ausüben kann. Für diesen Job hat RB im Sommer aber Nordi Mukiele verpflichtet – und der Franzose hat Laimer an Talenten doch ein entscheidendes voraus: Er ist gelernter Rechtsverteidiger.

Laimer muss also weiter wandern, und sich momentan damit abfinden, dass er der einzige Spieler im Kader ohne Heimat ist. Das aber kann auch ein Vorteil sein, denn ohne Ort zu sein, heißt in seinem Fall ja nur, von den Qualitäten her eben auf vielen Positionen spielen zu können. Vielleicht irgendwann auch im Sturm, macht ihm ja offenkundig reichlich Spaß.