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RB LeipzigAugsburg gegen Leipzig: Video-Assistent mit falschem Eingriff, aber richtigem Ergebnis

Von (RBlive/ mki) 22.10.2018, 21:41
Tobias Welz guckt sich erst fälschlicherweise das Foul gegen Werner an, entscheidet dann aber korrekt auf Abseits.
Tobias Welz guckt sich erst fälschlicherweise das Foul gegen Werner an, entscheidet dann aber korrekt auf Abseits. imago/Jan Huebner

Der einzige wirkliche Aufreger des Spiels zwischen dem FC Augsburg und RB Leipzig war der Eingriff des Video-Assistenten nach eine Elfmeterentscheidung. Die vermeintliche Chance zur Führung von RB Leipzig bereits früh in der ersten Halbzeit wurde nach erst über vier Minuten wegen einer vorherigen Abseitsstellung bei der Entstehung des Tores zurückgenommen.

Der Projektleiter für den Video-Assistenten beim DFB Jochen Drees erklärt auf der Website des Verbandes, warum Video-Assistent Markus Schmidt zuerst falsch gelegen, aber am Ende doch richtig entschieden hatte. Schmidt hatte Schiedsrichter Tobias Welz nach dem Elfmeterpfiff an die Seitenlinie geschickt, damit der sich das Foulspiel an Timo Werner noch mal selbst am Monitor anschaut und die Richtigkeit der Entscheidung prüft.

Video-Assistent hätte Foulspiel gegen Timo Werner nicht überprüfen lassen dürfen

„Da die Beurteilung des Strafstoßes, die durch den Schiedsrichter auf dem Feld getroffen wurde, nicht klar und offensichtlich falsch war, hätte sich der Video-Assistent hier zurückhalten müssen. Deshalb sehen wir diesen Eingriff als falsch an“, findet Drees deutliche Worte. Das heißt, dass Schmidt in Bezug auf das Foulspiel an Werner nicht hätte eingreifen und Welz nicht an die Seitenlinie zur Überprüfung der Situation schicken dürfen.

Trotzdem sei die letztlich getroffene Entscheidung richtig gewesen. „Die finale Entscheidung, die Spielsituation als strafbares Abseits zu bewerten ist regeltechnisch korrekt.“ Bei einem Elfmeterpfiff wird auch die direkte Entstehung der Situation im Angriff zuvor noch mal per Video überprüft. Dabei erkannte das Video-Assistententeam in Köln eine Abseitsstellung von Jean-Kevin Augustin.

Abseits-Entscheidung richtig, aber viel zu spät getroffen

Dass es so lange dauerte, bis die richtige Entscheidung getroffen wurde, lag auch daran, dass „dass wir keine adäquate Kameraeinstellung zur Verfügung hatten, die diese Situation klar auflösen konnte. Nur durch eine Kamera, die normalerweise für das Einfangen von Emotionen im Stadion zuständig ist, ist es uns gelungen, am Ende des Prozesses diese Abseitsstellung auflösen zu können“, so Drees zur Erklärung.

Dass es fast fünf Minuten dauerte, bis die Entscheidung getroffen wurde, lag auch daran, dass Markus Schmidt und Tobias Welz sich zuerst fälschlicherweise um die Betrachtung des Foulspiels gegen Werner gekümmert hatten. „Wenn die Aktion im Strafraum nicht so lange überprüft worden, sondern das Augenmerk schnell auf die strafbare Abseitsstellung gelegt worden wäre, hätte der Prozess deutlich verkürzt werden können“, so Drees noch mal mit Kritik am Zusammenspiel des Schiedsrichterteams im Stadion und in Köln am Monitor.

Welz zufrieden mit der Entscheidung – Rangnick unzufrieden mit der Länge des Videobeweises

„Es hat ziemlich lange gedauert“, hatte Schiedsrichter Tobias Welz nach der Partie eingeräumt, urteilte jedoch zufrieden: „Wichtig ist, dass das Spiel nicht durch eine übersehene Abseitsstellung entschieden wurde. Sicherheit geht vor Schnelligkeit.“ FCA-Trainer Manuel Baum meinte scherzhaft: „Dass am Retro-Spieltag uns der Videobeweis hilft, einen Punkt zu behalten, ist interessant.“

RB-Leipzig-Coach und Videobeweis-Befürworter Ralf Rangnick bemängelte nach dem Spiel die Länge des Videobeweises. „Da kann man auch mal früher drauf kommen, dass man auch noch eine Abseitssituation anschauen muss“, war er in Einklang mit der Analyse von Jochen Drees. Auch einige Spieler hatten nach der Partie angemerkt, dass die Pause so lang war, dass man sich fast erneut hätte erwärmen müssen.