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RB LeipzigSpätes Tor von Ribéry und zwei Platzverweise: RB verliert in München

19.12.2018, 23:37
Eingewechselt und getroffen: Franck Ribéry gegen Timo Werner
Eingewechselt und getroffen: Franck Ribéry gegen Timo Werner imago/ULMER Pressebildagentur

Am Ende ging den Leipzigern die Puste aus: Trotz mutigen Auftritts und aufopferungsvollen Kampfes hat es für RB Leipzig nicht zu einem Punktgewinn beim FC Bayern München gereicht. In der Schlussphase wurde es dann hektisch.

RB Leipzig hat am Mittwochabend sein letztes Auswärtsspiel in dieser Halbserie verloren. Beim FC Bayern, was passieren kann gegen den deutschen Meister der vergangenen sechs Jahre. Der Treffer zur 0:1-Niederlage fiel allerdings erst sieben Minuten vor Schluss. Näher waren die Sachsen einem Sieg in München noch nicht gewesen.

Ilsanker fliegt vom Platz

Die beiden vergangenen Partien endeten jeweils 0:2 und 0:3. Das 0:1 war also ein Teilerfolg, allemal, weil Leipzig die Partie wieder nicht zu elft beendete. Nach Forsberg und Orban war es dieses Mal Ilsanker, der in der Nachspielzeit Thiago umsenste und dafür vom Platz flog.

Die Bedingungen hielten sich also die Waage. RB-Coach Ralf Rangnick wusste die Niedelage also einzuschätzen, zumal es nicht einfach gewesen ist, dieses Spiel zu planen. Kampl stand zehverletzt auf der Kippe, Sabitzer fiel gelbgesperrt aus, und noch ein paar andere „Wackelkandidaten“ erschwerten den Entwurf eines Matchplans.

Bayern wollte bloß nicht ins Leipziger Messer laufen

Doch letztlich hatte Rangnick alle Mann zur Hand. Sabitzer ersetzte er mit Bruma – und Kapitän Orban musste für Laimer weichen. Ansonsten: Personal vom Feinsten. Die erste Halbzeit entwickelte sich deshalb zu einem offenen Schlagabtausch, Abwarten allerdings hatte auf beiden Seiten Vorrang. Bayern-Trainer Niko Kovac hatte seinem Kader offenbar eingebläut, ja nur nicht ins Leipziger Messer zu laufen. Auf Konter spielen konnten die Sachsen deshalb nicht. Also setzten sie auf Fernschüsse und Standards.

Bruma ist ein Experte für so etwas. Zwei Mal feuerte der Portugiese auf Neuers Tor, ein Mal Laimer, doch alle drei Schüsse hatten zu wenig Kraft, um den Nationalkeeper ernsthaft zu fordern (5., 22., 31.). Auf der anderen Seite war es Goretzka, der es einmal mit einem Schlenzer probierte, der wand sich um die obere Ecke des langen Pfostens.

Upamecano köpft an die Querlatte

Ansonsten bestand der Großteil des Spiels aus Taktiererei: abwartenden Gästen – und einem Hausherrn, der seine Angriffe mit derart viel Bedacht vortrug, dass Rasenballsport keine große Mühe hatte, ihn vom Strafraum fernzuhalten. Nur einmal bis zur Pause gelangte der Rekordmeister gefährlich vor das Tor von Schlussmann Gulacsi. Thiago spielte einen Steilpass auf Lewandowski, der abseitsverdächtig Upamecano entwischte und frei auf den Ungarn zulief. Gulacsi lenkte den Schuss des Polen an den Innenpfosten, von wo er die Torlinie entlang trudelte und sich um den zweiten Pfosten drehte (25.)

Den etwa 4000 mitgereisten Leipziger Fans stockte der Atem auf ihrer Tribüne unterm Dach, von wo aus sie nur ferne Sicht auf das gegenüberliegende Bayern-Tor hatten, das elf Minuten später nach einer Ecke unter dem Kopfball von Upamecano erzitterte. Der Franzose hatte aus zwei Metern an die Querstange geköpft.

Ribéry trifft nach Fehler von Upamecano

Fahrt nahm das Spiel erst nach der Pause auf. Das lag vor allem an den Sachsen, die sich in den vorherigen 45 Minuten den Glauben erarbeitet hatten, dass ein Sieg in München an diesem Abend kein Hexenwerk sein muss. Sie verschoben deshalb ihre Reihen etwas mehr in die Hälfte der Bayern, was den Gastgebern natürlich genau Raum öffnete, der ihnen vor der Pause verstellt war.

Jetzt kamen die Bayern zu ihren Chancen. Die erste hatte Lewandowski, der nur um Millimeter ein Zuspiel von Coman verpasste (56.). In der 72. Minute prüfte Upamecano auch das eigene Gebälk, der Ball hüpfte Millimeter am zweiten Pfosten vorbei. Fünf Minuten später war es Süle, der einen abgewehrten Eckball aus sieben Metern über die Latte schoss, in der 80. Minute pritschte Gulacsi einen Kopfball von Kimmich aus dem Eck.

Gelb-Rot für Sanches

Leipzig litt nach großem Laufpensum sichtlich – und hielt dem Druck nur noch bis zur 83. Minute stand. Dann traf Ribéry nach einem wilden Strafraumgestocher ins Leipziger Netz. Der ansonsten bärenstarke Upamecano hatte zu klären versucht und dabei Ribéry in den Fuß gespielt, der sich die Chance nicht nehmen ließ.

In der Schlussphase senste der eingewechselte Ilsanker Thiago um und sah dafür zu Recht die Rote Karte. Weil ihn Renato Sanches daraufhin schubste, sah der Portugiese die Gelb-Rote Karte und musste ebenfalls den Platz verlassen.