Fehlen Kaiser & Co.? RB-Fans erklären den Zuschauerrückgang | RBLive

Im Zusammenhang mit dem Fantreffen am Montag gab RB Leipzig einige Änderungen bekannt. Das betrifft auch Dinge, die aus Sicht der Fanplattform RB-Fans Grund für einen Zuschauerrückgang sind. Wir haben die Analyse zusammengefasst – und was RB bereits dagegen unternimmt.

Gerade mal ein halbvolles Stadion im Achtelfinale des Pokals, das ist Ralf Rangnick ebenso ein Dorn im Auge wie ihm unerklärlich. Nur ist RB Leipzig damit nicht alleine: In der letzten Saison kämpften 15 von 18 Bundesligisten mit generell nachlassendem Interesse. Schon vor einem Jahr titelte die ARD von leeren Rängen als Alarmsignal, die Quote der ausverkauften Spiele war die schlechteste seit zwölf Jahren.

RBlive-Analyse: Dagegen, dass sich Fans generell von ihrem Sport abwenden, kann RB wenig tun. Profifußball heißt 2019 auch, sich dem Wettbewerb der Aufmerksamkeit zu stellen, sagt DFL-Boss Christian Seifert.

Zur engen Bindung der Fans an ihre Mannschaft, die Ralf Rangnick besonders lobte, gehören die letzten Jahre mit vielen Aufstiegen und Erfolgen. Damit verbunden sind für RB-Fans.de auch Namen wie Dominik Kaiser und Fabio Coltorti, die den Verein verlassen mussten. Dass sportlich kein Platz mehr für sie war, kostet ein Stück emotionale Verbundenheit, ist nach dem Wachstum aber auch schwer zu vermeiden.

RBlive-Analyse: RB tut gut daran, Identifikationsfiguren wie Yussuf Poulsen lange zu halten – oder mal einen Spieler aus dem eigenen Nachwuchs aufzubauen.

Anlass für den Fangipfel am Montag waren Spannungen zwischen Anhängern und Verein, die zuvor auch durch die Arbeit des ersten Fanbetreuers Enrico Hommel aufgefangen wurden. Seit seinem Ausscheiden staut sich der Frust über viele kleine Dinge. Die mangelnde Kontinuität „ist gerade für aktive Fans, die Dinge organisieren wollen, ein Problem“, glaubt die Analyse von RB-Fans.de. Nach der Kündigung von Timm Merten lief das Fass über.

RBlive-Analyse: RB habe die Anliegen verstanden, so die Mitteilung des Vereins. Die Fanbetreuung wird aufgestockt und ein zusätzlicher Kommunikationskanal soll für Besserung sorgen. Nach dem Auftritt der Geschäftsführung am Montag bleiben noch Fragezeichen, wie ernst es RB mit einem „Dialog“ ist. 

Bei der Summe der Spiele sind die absoluten Zuschaucherzahlen noch gestiegen, rechnet die Analyse von RB-Fans.de vor. Aber um alle Spiele zu sehen, braucht es finanziell längst mehr als ein durchschnittliches Leipziger Einkommen. Zudem beklagen die Anhänger nach wie vor ein kompliziertes Ticketing, gewünscht wird ein einfaches Buchen via App. Außerdem seien Dauerkarteninhaber enttäuscht, wenn die Tickets an Aktionsspieltagen auf einmal kurzfristig noch billiger werden, als die eigenen Karten.

RBlive-Analyse: RB hat bereits angekündigt, die Preisstruktur günstiger zu gestalten und vor allem einfacher zu machen. Eine Vereinsapp ist bereits angekündigt, ihr Erscheinen aber immer wieder verschoben. Laut LVZ könnte sie nun im Frühjahr auf den Markt kommen.

Zahlreiche Punkte der Fans betreffen laut RB-Fans.de auch den Zugang zu Stadion, inklusive den Zuwegen bei schlechtem Wetter. Dazu gehört, dass es in der Arena zieht – bei Wind wird es schnell frostig. Aber auch die Stadt wird angemahnt, ein bestehendes Verkehrskonzept für das Stadionumfeld umzusetzen. Viele Punkte, die sich eher nur mittel- bis langfristig lösen werden.

RBlive-Analyse: Viele Punkte der Fans zum Thema Infrastruktur stehen bei RB auf der Agenda. Vor allem will sich der Verein nun um eine Stehplatztribüne bemühen. Zuletzt sind die Umbaupläne zumindest in zeitlicher Reihenfolge immer mal angepasst worden – Grund ist auch der Zuschauerrückgang.