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RB LeipzigWerners Rückkehr nach Stuttgart: Geraune, Pfiffe und Bohei

17.02.2019, 10:00
Ich will mein Tor! Timo Werner gegen den VfB.
Ich will mein Tor! Timo Werner gegen den VfB. imago/DeFodi

Es war die vierte Heimkehr für Timo Werner nach drei Partien in der Bundesliga und einem Länderspiel für den DFB seit seinem Weggang vom VfB Stuttgart im Sommer 2016. Getroffen hat er aber wieder nicht. Und schlimmer noch, sein Trainer Ralf Rangnick bescheinigte ihm nach dem 3:1: „Er ist noch nicht wieder bei 100 Prozent.“

Ist Werner noch bei der Sache?

Das war geschmeichelt. Denn der Nationalspieler hat zwar kürzlich wegen einer Grippe das Spiel in Hannover und im Pokal gegen Wolfsburg weglassen müssen, aber dabei so viel Leistung verloren zu haben, dass sein Trainer Erklärungen wie bei einem Langzeitverletzten anwendet, um seinen blassen Auftritt in Stuttgart zu erklären, klingt wenig plausibel. Sind andere Faktoren am Werk?

Das letzte Mal hat Werner vor der Winterpause beim 3:2 gegen Werder Bremen getroffen. Danach folgten vier torlose Spiele, die die schwarze Serie zu einem Trend verdichten. Ist Werner mit dem Kopf anderswo? Sein Vertrag läuft 2020 aus. Der Verein will verlängern, Werner hat einen unterschriftsreifen Vertrag vorliegen, doch der Nationalspieler zögert. Und mit jedem Zögern werden die Geschichten um einen Abschied im Sommer immer bunter. Zuletzt soll Ex-Kollege Naby Keita gebeten haben: „Timo, komm zu uns nach Liverpool!“

Zusammen mit der Rückkehr in die Mutterstadt mag das am Samstag eine lähmende Mischung an Gefühlen erzeugt haben. Werner hatte in der ersten Halbzeit eine Chance auf ein Tor, sein Ball rauschte um Zentimeter am langen Pfosten vorbei. In der zweiten Hälfte hatte er noch eine, dieses Mal aber stahl ihm Pavard den Ball vom zögerlichen Fuß. In der 78. Minute hatte Trainer Ralf Rangnick Erbarmen und nahm ihm vom Feld.

Rangnick über Werner: „Es hat auch mit einem selber zu tun“

Zuvor hatte Werner ein Spiel wie in den dunklen Tagen nach seiner Schwalbe gegen Schalke aus der Vizemeistersaison erlebt. Tritte und Pfiffe von allen Seiten. Werner war die Hassfigur der Stuttgarter Ultras, auch frühere Kollegen und Nachfolger gingen nicht zimperlich mit ihm um. „Er hat heute drei Mal, glaube ich, einen Pferdekuss bekommen“, sagte Sturmkollege Yussuf Poulsen später. „Aber er hat durchgehalten.“ Immerhin.

Sein Trainer hatte aber auch andere Umstände rund um Werners „besonderes Spiel“ gesehen. „Der VfB hat es in der Defensive gut gemacht. Es hat auch mit einem selber zu tun“. Wollte er sagen: Wie einem geschieht? Werners Auftritt stand jedenfalls in keinem Verhältnis zu den Pfiffen gegen ihn, dem Hype um seine Person und das Geraune um einen Wechsel im Sommer. Er spielte fahrig, überstürzt und weit unter dem Niveau aus der Hinrunde. Für Rangnick ein klarer Auftrag: „Wir müssen schauen, dass wir ihn in der kommenden Woche wieder an seinen Limit bringen.“ Man darf gespannt sein.