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RB LeipzigLeipzigs Ergebnisfußball: Nicht immer schön, aber höchst erfolgreich

03.03.2019, 16:13

Nein, ein „Schmankerl”, wie Kapitän Willi Orban nach dem 1:0-Arbeitssieg formulierte, war der Sieg in Nürnberg sicher nicht. Genau wie auch die vier vorangegangenen Spiele gegen Hoffenheim und in Stuttgart sowie gegen Frankfurt und Wolfsburg (1:1, 3:1, 0:0, 1:0). Bereits nach dem Remis gegen Hoffenheim am Montag hatte sich Trainer Ralf Rangnick kulinarischen Vokabulars bedient, als er „kein Leckerbissenspiel” konstatierte.

Lust am Verteidigen

In Nürnberg bekannte Rangnick nun, dass ihm das „extrem anstrengende” Spiel beim Tabellenletzten keinen Spaß gemacht habe. Doch sein Ergebnisfußball, der die einst so anfälligen Leipziger zum mit Abstand besten Defensivteam der Liga gemacht hat, führte RB auf Rang drei. Rangnick hatte nicht übertrieben, als er in der Hinrunde vor dem Hinspiel gegen Schalke in der Tradition Huub Stevens ausgerufen hatte: „Die Null muss stehen.”

Vor allem in der Rückrunde sind die Zahlen beeindruckend: Inklusive Pokal ist RB nun seit sieben Spielen ungeschlagen, spielte in den sieben Rückrundenspielen in der Bundesliga vier Mal (in der ganzen Saison bereits elf Mal) zu Null, kassierte dabei nur drei Gegentore und holte auswärts vier Siege in vier Spielen. Nach dem Erfolg in Franken betonte Rangnick, dass man die neue Lust am Verteidigen bei allen Spielen spüre, „inklusive Torwart”. Passend dazu erzielen jetzt auch schon die Verteidiger die Tore: Sechs Mal trafen Leipzigs Abwehrspieler allein in der Rückrunde – keine Abwehrreihe ist torgefährlicher. Vor allem nach Standards.

Seriös, aber nicht packend

Das ist „seriös”, wie Orban sagte. Und höchst erfolgreich. Zieht aber nicht gerade Leute ins Stadion, die Spektakel sehen wollen. Emotional packend sind die Leipziger Partien gerade selten. Das liegt zum einen an den Gegner, die es gegen RB sehr defensiv angehen lassen. Andererseits an den weiter ausbaufähigen Kreativkompetenzen der Leipziger.

Dass auch die kommenden Spiele gegen Augsburg (in Liga und Pokal) sowie Schalke „nicht vergnügungssteuerpflichtig” (Rangnick) werden dürften, nehmen sie bei Rasenballsport zugunsten des Erfolgs in Kauf und arbeiten im Training weiter daran, Kontersituationen präziser auszuspielen und auch in engen Räumen bei Ballbesitz Torchancen zu kreieren. Doch entscheidender als die B-Note ist ohnehin die wiedererlangte Qualität, dass das Team auch die engen Spiele auf seine Seite dreht. Zur Not auch mal mit einem dreckigen 1:0.