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RB LeipzigRB Leipzig setzt auch in Mainz voll auf Sieg: „Wir haben noch etwas gutzumachen“

03.05.2019, 11:41

Vor einer Woche noch hatte Ralf Rangnick angekündigt, bei einem Sieg gegen Freiburg und geschaffter Champions-League-Qualifikation die Wochen bis zum Pokalfinale für eine Art „Qualifying“ zu nutzen, die Spiele aber weiterhin mit Ernsthaftigkeit anzugehen. Vor dem Spiel beim FSV Mainz 05 hat sich die Rhetorik des Trainers von RB Leipzig deutlich verändert. Nun kündigt er den Einsatz der derzeit leistungststärksten Spieler an. „Wir können noch neun Punkte holen und wir wollen noch neun Punkte holen. Wir gehen das Spiel an, als bräuchten wir noch Punkte für die Champions League“, meint Rangnick kampfeslustig vor dem Spiel beim Zwölften der Bundesliga.

Hintergrund ist auch die theoretische Möglichkeit, noch in den Meisterkampf einzugreifen. Sieben Punkte beträgt der Rückstand auf die Bayern, die RB Leipzig am 33. Spieltag noch in der Red Bull Arena empfängt. Als „relativ unwahrscheinlich, aber nicht völlig unmöglich“ bezeichnet Rangnick einen Meistertitel. „Solange wir rechnerisch Zweiter oder Erster werden können, müssen wir die Spieler nicht motivieren“, sieht der Trainer keinen Grund für einen Spannungsabfall bei seiner Mannschaft, in der es kaum Ausfälle zu beklagen gibt.

RB Leipzig will Rechnung mit Mainz begleichen

Zudem habe man noch eine Rechnung mit den Mainzern offen. Im Vorjahr hatte RB ebenfalls am 32. Spieltag mit 0:3 in Mainz verloren und musste die Hoffnungen auf den Einzug in die Champions League fast schon begraben. Nun wolle man mit dem zehnten Auswärtssieg in Folge Revanche nehmen. Damit würde man auch den Punkterekord des 1. FC Köln für die ersten 100 Bundesligaspiele knacken. Der liegt bei 186 Punkten, RB steht aktuell nach fast drei Spielzeiten bei insgesamt 184 Punkten. Für Ralf Rangnick wären solche Rekorde ein „Nice to have, aber in der Vorbereitung auf ein Spiel spielen sie keine Rolle“.

Mainz 05 hat nach zwei Spielzeiten tief im Abstiegskampf frühzeitig den Klassenerhalt sicher. Weder Richtung Europa-League-Ränge noch Richtung Abstiegsplätze ist für das Team von Sandro Schwarz noch etwas möglich. Platz 10, der derzeit vier Punkte weg ist, würde Mainz gern noch erreichen. Zuletzt bei der 0:1-Niederlage in Hannover spielte man stark, vergaß aber das Toreschießen. Zu Hause holte Mainz in den letzten beiden Spielen gegen Freiburg und Düsseldorf jeweils Siege (5:0 und 3:1). Zu Hause ist man generell schwer zu schlagen und mit 17 Gegentreffern das drittbeste Team der Liga.

Umbau von Mainz 05 hin zu mehr Spielstärke und Geschwindigkeit

Vor der Saison wagte Mainz 05 einen kleinen Umbau. Rund 30 Millionen Euro gab man für Neuzugänge aus. Mit Mateta, Kunde, Niakhate, Boetius und Aaron schlugen fünf der neuen Spieler voll ein und gehören zum Gerüst der Mannschaft. Mainz steht für eine intensive Spielweise, mit der es schnell nach vorn geht und versucht, im Gegenpressing den Gegner zuzustellen. Mit den Neuzugängen kam noch mal mehr Geschwindigkeit, Spielstärke und Physis in die Mannschaft, die im Saisonschnitt direkt hinter RB Leipzig die zweitjüngste der Bundesliga ist.

Bei allen neuen Qualitäten, die Mainz 05 in dieser Saison aufweist, bleibt das Schwarz-Team defensiv anfällig. 15 Schüsse lässt die Defensive pro Spiel zu, die fünftschlechteste Bilanz der Liga. In der Offensive ist man derweil sehr abschlussfreudig (fünftmeiste Torschüsse der Liga), aber wenig präzise. Nur jeder vierte Torabschluss geht auch auf das gegnerische Tor. Drei von vier Abschlüssen werden geblockt oder verfehlen das Tor. Nur 37 Tore sind die Folge und die fünftschlechteste Offensivbilanz der Liga. Mit zwölf Toren ist der 1,92m große Jean-Philippe Mateta der treffsicherste 05er.

Teamvergleich
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RB Leipzig mit Motivation gegen ein Mainz 05 mit offenem Visier

Ralf Rangnick erwartet in Mainz in jedem Fall einen Gastgeber mit einer „aktiven Mannschaft, die nach vorn spielt“ und sich nicht am eigenen Strafraum verbarrikadiert. „Mainz 05 wird nie Beton anrühren und warten bis der trocken ist“, bestätigt Sandro Schwarz diese Annahme.

An Motivation sollte es RB Leipzig, wenn man Rangnicks Worten Glauben schenken mag, jedenfalls in Mainz nicht fehlen. Wenn das seine Spieler genauso sehen, dann werden sie gegen die Mainzer Defensive ihre Chancen auf ein Tor bekommen. Nutzen Timo Werner, Yussuf Poulsen und Co ihre Chancen, dann sind die ersten drei der avisierten neun Punkte aus drei verbleibenden Bundesliga-Spielen sehr gut möglich. Siege würden auch „die Wahrscheinlichkeit erhöhen, mit breiter Brust nach Berlin zu fahren“, so Rangnick. Und bei allen theoretischen Meisterchancen bleibt das Pokalfinale gegen Bayern München das finale Ziel der Saison.