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RB LeipzigKramaric kritisiert Nagelsmann: „Keine Roboter, sondern Menschen“

Von (dpa) 06.05.2019, 17:39
Andrej Kramaric ging mit Julian nagelsmann hart ins Gericht.
Andrej Kramaric ging mit Julian nagelsmann hart ins Gericht. imago/Eibner

Die TSG Hoffenheim muss im Sommer den Abgang von Julian Nagelsmann verkraften. Der künftige Trainer von RB Leipzig steht aktuell bei den eigenen Spielern in der Kritik.

Zu viele Systemwechsel unter Julian Nagelsmann?

Das 2:2 zuletzt bei Borussia Mönchengladbach war wieder einmal ein Spiegelbild dieser Saison: Die Kraichgauer spielen regelmäßig groß auf – und verschenken ebenso regelmäßig die Punkte. Ausgerechnet der kroatische Vizeweltmeister und Toptorjäger Andrej Kramaric klagte anschließend in einem Gespräch mit der „Bild“-Zeitung über die vielen taktischen Umstellungen des Cheftrainers. „Wir wechseln zu oft das System während des Spiels. Wir sind nicht bereit dafür. Wir sind keine Roboter, sondern Menschen“, sagte der 27-Jährige und urteilte unverhohlen: „Das sind viele Fehler von draußen.“

Hoffenheim überlebt das Ende des Spiels nicht

Der Kritik fügte er aber auch versöhnliche Worte hinzu: „Ich liebe Julian, aber in manchen Momenten ändern wir die Systeme und brauchen drei Minuten, weil es nicht jeder Spieler versteht oder er es wegen der 50 000 Zuschauer nicht hören kann. In diesem Moment verlieren wir unseren Vorteil. Das Spiel beginnt sich zu ändern“, monierte Kramaric. „Es ist das erste Mal, dass ich das sage. Ich sage nicht, dass das der einzige Grund ist. Aber es passiert zu oft, dass wir nicht bis zum Ende des Spiels überleben.“

Der international erfahrene Kramaric gilt nicht als einer, der unüberlegte Aussagen macht. Erst jüngst hatte der einzige WM-Finalist in der Hoffenheimer Vereinshistorie, der mit einem Vertrag bis 2022 und einem Marktwert von über 30 Millionen Euro so etwas wie das Tafelsilber des Vereins ist, geäußert: „Ich hätte nichts dagegen, meine Karriere hier (…) zu beenden.“ Doch die Rückschläge im Kampf um einen Champions-League-Platz nerven ihn offensichtlich. Genauso wie die häufigen Positionswechsel – Kramaric spielt mal im Angriff, mal im offensiven Mittelfeld -, die der Kroate offenkundig satt hat. „In so vielen Spielen weiß ich in dem Moment nicht, auf welcher Position ich überhaupt bin. Es ist schwer, darüber zu sprechen. Ich bin wirklich enttäuscht.“

Die TSG und ihr scheidender Trainer wollten sich am Montag öffentlich nicht zur der ungewöhnlichen Kritik äußern. „Julian Nagelsmann und Andrej Kramaric haben das intern geklärt“, sagte TSG-Medienchef Holger Kliem.