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RB Leipzig„Gibt uns Selbstvertrauen”: Was Leipzig Mut fürs Pokalfinale macht

12.05.2019, 11:56
Symbolisch für den Zweikampf: Ibrahima Konaté steht, Robert Lewandowski fällt
Symbolisch für den Zweikampf: Ibrahima Konaté steht, Robert Lewandowski fällt imago/Sven Simon

Ibrahima Konaté kam in großen Schritten angerauscht, stellte seinen gewaltigen Körper zwischen Ball und Mann und drängte Robert Lewandowski ab. Irgendwann kauerte der designierte Bundesliga-Torschützenkönig entnervt an der Bande, und reklamierte nur noch halbherzig Konatés hartes, aber stets gerade noch so regelgerechtes Einsteigen.

Orban: „Körperlich Präsenz zeigen”

Wie der erst 19 Jahre alte Innenverteidiger von RBL den 30-Jährigen Torgaranten des FCB beim 0:0 im vorletzten Meisterschaftsspiel der Saison immer wieder an sich abtropfen ließ, war symbolisch für das hochklassige und aufopferungsvolle Defensivspiel der Leipziger in einer durchaus hart geführten Partie. „Ich glaube nicht, dass es heute übertrieben ruppig war, das gehört dazu. In so einem Spiel geht es um Nuancen, da muss man dagegen halten, körperlich Präsenz zeigen”, ordnete Kapitän Willi Orban ein.

Fighting Spirit – das steht fest – hat Rasenballsport beispielhaft auf den Platz gebracht. Zwei Drittel ihrer Tackles gewannen die Leipziger, 23 klärende Aktionen verhinderten mehr Torchancen als die sechs großen Gelegenheiten, die der Rekordmeister hatte. Lewandowski und Co. können sich also sicher sein, dass es im Pokal-Endspiel ein wohl noch erbitterterer Kampf um jeden Zentimeter werden dürfte.

Rangnick: „Konter zu Ende spielen und sprinten”

Das wache Abwehrverhalten eröffnete schon am Samstag Gelegenheiten zu Kontern. „Wir haben heute gesehen, dass wir Räume bekommen, wenn wir es im Defensivverbund gut machen. Das nehmen wir mit ins Finale”, sagte Orban. Doch die Leipziger nutzen die wenigen Konterchancen nicht effizient. Trainer Ralf Rangnick kritisierte: „Wir haben den Ball zu früh gespielt, anstatt die Konter zu Ende zu spielen und zu sprinten. Offensiv müssen und können wir in diesen Situationen besser und zwingender spielen.”

Konkret nannte der Chefcoach Konterszenen über Marcel Halstenberg in der ersten Hälfte und Marcel Sabitzer in der zweiten, „als wir Zwei-gegen-Drei-Situationen hatten und kein taktisches Foul mehr möglich war”. Doch auch weil Bayern ausgesprochen gut vorbereitet verteidigte, kamen die Leipziger Schützen so in zu wenig gefährliche Abschlusspositionen. Wenn Werner, Poulsen und Halstenberg doch einmal frei zum Schuss kamen, trafen sie die Bälle nicht optimal. Zudem schenkten die Leipziger nach Ballgewinnen das Spielgerät viel zu leicht durch einfache Fehlpässe wieder her – untypisch. Doch wichtig zu sehen war, dass sich diese Umschalt-Gelegenheiten überhaupt boten.

Sabitzer: „Irgendwie ein Tor schießen”

Sabitzer befand denn auch: „Wir haben zu Null gespielt, das ist schon ein Schlüssel.” Sein Motto fürs Pokalfinale in Berlin: „Wir müssen auch im Finale die Null halten und irgendwie ein Tor schießen, wollen mehr und besser spielen.” Auch individuell haben Sabitzer (Passquote: magere 46,9 Prozent), Yussuf Poulsen, Emil Forsberg und der agile Timo Werner noch Steigerungspotenzial.

So endete diese Partie mit der wohltuenden Erkenntnis für Rasenballsport, dass es offensiv noch längst nicht sein bestes Spiel gezeigt und die Bayern mit einer bissigen Defensivleistung dennoch bereits vor Probleme gestellt hat. „Das gibt uns auch Selbstvertrauen”, sagte Sabitzer.

Rangnick: „Die letzten fünf Prozent Adrenalin”

Neben der Rückkehr des am Samstag Gelb gesperrten Kevin Kampl hat Rangnick noch einen weiteren Trumpf parat. Der Chefcoach setzt bei Leipzigs Chancen auf den ersten großen Titel der erst zehnjährigen Klubgeschichte vor großer Kulisse auf einen zusätzlichen Motivationsschub. Rangnick kündigte an: „Die letzten fünf Prozent Adrenalin, die dazukommen, wenn es richtig um was geht, haben heute noch gefehlt.”

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