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RB LeipzigRalf Rangnick zu seiner Zukunft: „Aus ganzem Herzen: Ich fühle mich hier pudelwohl!“

Von (sid/ RBlive) 22.05.2019, 09:41
Ralf Rangnick will mit RB Leipzig gegen den FC Augsburg Bretter bohren und jubeln.
Ralf Rangnick will mit RB Leipzig gegen den FC Augsburg Bretter bohren und jubeln. imago/ActionPictures

Ralf Rangnick hat erneut versichert, dass er trotz einer herausragender Saison als Trainer von RB Leipzig dem Verein erhalten bleibt und auf seinen Posten als Sportdirektor zurückkehrt – bzw. neue Aufgaben innerhalb des Vereins zu seinen alten hinzubekommt. „Von ganzem Herzen“ wiederhole er, dass er sich in Leipzig „pudelwohl“ fühle, wie er im Interview mit dem Sportinformationsdienst erklärt. Damit räumt er Spekulationen vom Tisch, dass er eventuell Niko Kovac beim Pokalgegner am Samstag, Niko Kovac, beerbt, seine Trainerkarriere woanders fortsetzt oder aber im Kompetenzgerangel mit Klubchef Oliver Mintzlaff womöglich den Kürzeren zieht.

Rangnick: „Da hat Perry Recht!“

Außerdem verrät er, was ein Sieg im Pokal für die Region und seine Spieler bedeuten würde und wie man als „Emporkömmling“ einer Frage aus dem Weg geht, die der FC Bayern versuchen wird, auf die altbekannte Art zu beantworten.

Herr Rangnick, was würde ein Pokalsieg für den Verein RB Leipzig bedeuten?
Es wäre die Krönung einer außergewöhnlichen Saison, wenn wir den ersten Titel holen, dazu noch im Jahr des zehnjährigen Bestehens und gegen Bayern München.

Ihr Klub-Botschafter Perry Bräutigam meinte, RB wolle den Titel auch für den ganzen Fußball-Osten holen. Sehen Sie das auch so?
Bleiben wir mal in Mitteldeutschland. Wenn du hier als kleiner Junge Fan einer Bundesliga-Mannschaft sein wolltest, gab es in der Nähe nicht so viele Möglichkeiten. Dann musstest du Fan von Wolfsburg oder Hertha BSC werden, oder eben von Bayern, Dortmund oder Schalke. Jetzt laufen hier viele Kinder mit RB-Trikots rum und sind stolz darauf. Das hat mit den Erfolgen zu tun, aber auch mit dem Auftreten unserer Mannschaft und unseres Vereins insgesamt. Ich kann mir vorstellen, dass uns am 25. Mai so viele Menschen wie noch nie in einem Spiel die Daumen drücken werden. Und ja, im Osten war der Pokal bislang noch nicht – da hat Perry recht.

Was braucht es, um die Bayern in einem Finale zu schlagen?
Du brauchst einen perfekten Tag. Darum geht es, dass wir die Mannschaft so vorbereiten, dass sie am 25. Mai ein perfektes Spiel macht. Wir waren im Bundesligaspiel gut, aber nicht sehr gut. Wir müssen bei eigenem Ballbesitz eine Schippe drauflegen, was ich unserer Mannschaft aber absolut zutraue.

Haben auch Sie das Gefühl, dass die Bayern nicht in absoluter Topform sind?
Sie haben in den letzten Wochen beide Gesichter gezeigt. Wir müssen davon ausgehen, dass sie gegen uns als sogenannten Emporkömmling versuchen werden, die Machtverhältnisse klarzustellen. Wir müssen und werden uns daher nur auf uns konzentrieren.

Bringt sich Ralf Rangnick künftig bei RB Leipzig mit „globaleren Themen“ ein?

Sehen Sie sich denn im Finale als Underdog?
Das ist eher eine Frage für die Wettbüros. Ich schätze mal, dass die Quoten auf einen Leipzig-Sieg höher und attraktiver sind als andersrum. Ich glaube aber nicht, dass es einen Einfluss auf das Spiel hat, ob sich jemand als Favorit oder Underdog sieht.

Wir groß ist die Vorfreude im Team?
Für viele Spieler wird es das größte Spiel ihrer Karriere sein. Da ist jeder bereit und freut sich riesig auf dieses Spiel.

Zuletzt gab es auch immer wieder Berichte über einen möglichen Abschied von Ihnen bei RB. Wieso halten sich diese Gerüchte so hartnäckig?
Ich weiß nicht, wie oft ich es noch aus ganzem Herzen wiederholen soll, dass ich mich hier pudelwohl fühle, dass ich hier noch zwei Jahre unter Vertrag stehe und absolut vorhabe, hier weiter tätig zu sein. Noch nicht ganz klar ist, wie das Aufgabenfeld aussieht.

Diesbezüglich ist von Machtkämpfen zu lesen. Müssen Sie intern um Ihre Position kämpfen?
Es geht nicht um Machtkämpfe, sondern um die beste Lösung für unsere zukünftige Vereinsausrichtung und Weiterentwicklung. Als Sportdirektor war ich bei jedem Spiel und eigentlich auch bei jedem Training hier in Leipzig. Die grundsätzliche Frage ist, ob man das Aufgabenfeld so wie bisher belässt, oder ob ich mich zusätzlich noch mit in die globalen Themen einbringe. Wenn wir uns schneller weiterentwickeln wollen, dann könnte das durchaus Sinn machen.

Ral Rangnick will nicht noch mal Trainer von RB Leipzig werden

Zuletzt gab es eine Meldung, Bayern München habe Sie 2017 als Nachfolger von Sportdirektor Matthias Sammer verpflichten wollen. Wer hat wem damals abgesagt?
Es kann gar keine Anfrage gegeben haben, weil ich keine zugelassen hätte. Das war für mich überhaupt kein Thema. Wir waren am Ende unserer ersten Bundesligasaison und hatten uns gerade für die Champions League qualifiziert. Zum damaligen Zeitpunkt stand ich zu hundert Prozent für keinen anderen Verein der Welt zur Verfügung.

Auch jetzt fällt Ihr Name im Münchner Umfeld, wenn es um eine mögliche Nachfolge von Trainer Niko Kovac geht.
Ich halte es für absolut respektlos, wenn man bei einem Trainer, der dort sein erstes Jahr absolviert und vorher sehr erfolgreich bei Eintracht Frankfurt gearbeitet und der jetzt die Chance auf zwei Titel hat, darüber spekuliert, ob er überhaupt bleibt oder von einem anderen ersetzt wird.

Haben Sie nach diesem erfolgreichen Jahr wieder im Trainerjob Blut geleckt?
Es war nicht ohne Risiko. Zu Beginn dieser Saison war es einer der heißesten Trainerstühle der Bundesliga. Deswegen war mir klar: Du musst dich mit Haut und Haar dieser Rolle verschreiben. Genau das habe ich gemacht. Ich kann im Sinne eines Architekten Dinge vorantreiben, aber von den letzten 25 Berufsjahren war ich 21 Jahre Trainer. Ich kann mir deswegen beides vorstellen.

Kommt auch ein Trainerjob bei RB nochmal infrage?
Das würde ich gerne ausschließen. Ich gehe fest davon aus, dass wir mit Julian Nagelsmann, seinem Trainerstab und dieser wundervollen Mannschaft Erfolg haben werden. Ich hoffe, dass es nicht notwendig sein wird, dass ich nochmal für RB Leipzig als Trainer an der Seitenlinie stehe.