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RB LeipzigKommentar: Rangnicks Abgang kommt zu früh für RB Leipzig

04.06.2019, 17:24
Ralf Rangnick bleibt RB-Berater, aber ist nicht mehr Angestellter in Leipzig.
Ralf Rangnick bleibt RB-Berater, aber ist nicht mehr Angestellter in Leipzig. imago/opokupix

Sieben Jahre lang war Ralf Rangnick der alleinige Fixstern in der Galaxie RB Leipzig. Künftig bringt er nun das gesamte Red-Bull-Fußball-Universum zum Erstrahlen.

Größeres Wachstum durch neue Rolle: Rangnick bleibt sich als Visionär treu

Einerseits passt das zu Rangnick, der kein Verwalter, sondern Visionär ist. Der 60-Jährige mit dem unerschöpflichen Energiehaushalt will RB Leipzig und den Red-Bull-Fußball auch international konkurrenzfähig machen. Rangnick will nicht nur mitmischen bei der weltweiten Filialisierung des Klubfußballs, sondern Vorreiter sein. Dazu bringt er nun mit missionarischem Eifer die Fußball-Erleuchtung nach New York und Brasilien.

Die Mitarbeiter dort können sich sicher sein, dass Rangnick und sein globales Team die Klubs komplett umkrempeln und auf Erfolg trimmen werden. So, wie das auch in Leipzig und Salzburg geschehen ist. Und ganz nebenbei hat Rangnick RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff rechts überholt, der noch bis 2017 für alle Standorte zuständig war, und anfangs gar nicht begeistert von Rangnicks Idee gewesen sein soll.

Fehlt Rangnick als Führungsfigur für Krösche und Nagelsmann?

Andererseits kommt Rangnicks Aufstieg in neue Sphären für RB Leipzig zu früh. Julian Nagelsmann hat mehrfach betont, von Rangnick lernen zu wollen. Auch der neue, hoch begabte, aber noch unerfahrene Sportdirektor Markus Krösche ohne Bundesligameriten braucht noch Anleitung.

50+1 schränkt die weitere Zusammenarbeit ein

Die kann Rangnick als Ratgeber für drei Klubs ohne Entscheidungsgewalt von Brasilien oder den USA aus nur bedingt geben; hinsichtlich der 50+1-Regel ist seine Rolle als leitender Angestellter des Investors mit Einflussnahme auf den Klub eh kritisch. So wird RB im Tagesgeschäft mehr als nur ein exzellenter Fachmann fehlen. Rangnick war erste Führungskraft, Antriebsfeder und Aushängeschild für den Klub und für viele Spieler und enge Mitarbeiter väterliche Identifikationsfigur. Insofern ist sein Abgang ein Risiko für RB Leipzig. Er hätte sich und dem Verein mehr Zeit geben sollen, seine Nachfolger adäquat aufzubauen.