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RB LeipzigVorstellung des neuen RB-Führungsduos: Nagelsmann brav, Krösche blass

08.07.2019, 20:01
„Haben schon eine innige Beziehung”, sagt Markus Krösche. „Platonisch”, ergänzt Nagelsmann.
„Haben schon eine innige Beziehung”, sagt Markus Krösche. „Platonisch”, ergänzt Nagelsmann. imago/Picture Point LE

Julian Nagelsmann kann sehr forsch im Auftreten sein, flapsig, überbordend selbstbewusst und ehrgeizig, auch mal belehrend, großspurig und um keinen guten Spruch oder eine laute Ansage verlegen. Gemessen daran waren seine ersten Sätze als neuer Trainer von RB Leipzig dezent bis brav. Tenor: Die RB-DNA wird nicht angetastet, nur Nuancen will er verändern. Etwa im Spiel mit dem Ball oder was die Variabilität von Grundordnungen angeht.

Nagelsmann bemüht, nicht übers Ziel hinauszuschießen

Dem 31-Jährigen war deutlich anzumerken, dass er zum einen Respekt vor der neuen Aufgabe hat und zum anderen bemüht war, nicht gleich zu Beginn verbal übers Ziel hinauszuschießen. Von Ralph Hasenhüttl, mit dem er sich in dessen Zeit bei RB Leipzig regelmäßig ausgetauscht hat, weiß er, dass zu viel Abkehr von der reinen RB-Lehre nicht gern gesehen ist am Cottaweg.

Mit seinen Aussagen, er habe durchaus eigene Ideen, liebe es, eigene Fußstapfen zu hinterlassen und er wolle innerhalb seiner vierjährigen Amtszeit „auch mal etwas Metallenes” holen, deutete er immerhin seine Qualitäten als ehrgeiziger Spieler-, Team- und Klubentwickler an, für die er bekannt ist und für die er geholt wurde. Er wolle „inhaltlich ebenso wie erfolgsmäßig” noch ein paar Schritte gehen mit dem neuen Klub, sagte Nagelsmann. Das klang zwar noch etwas gestelzt, aber immerhin zielbewusst.

Keine relevanten Aussagen von Krösche

Sein Nebenmann Markus Krösche hingegen blieb bei seien Premierenaussagen als RB-Verantwortlicher komplett blass. Dem 38-Jährigen steckte wohl noch der Rummel um die geplatzte Kooperation mit seinem Ex-Klub Paderborn in den Knochen. Antworten auf die großen Fragen, wie Krösche die Transferpolitik bei RB gestalten will und welche Visionen er mit RB hat, gab er nicht. Bis auf Krösches Erkenntnis, dass bei RB Leipzig doch alles etwas größer sei und hier zwei, drei Mitarbeiter mehr angestellt seien als in Paderborn, blieb von seinem ersten Aufschlag bei Rasenballsport nichts Relevantes in Erinnerung.

Themen wie die unklare Situation von Timo Werner oder die Rückholaktion von Transferexperte Frank Aehlig vom 1. FC Köln wiegelte er einsilbig ab. Bloß nichts Falsches sagen. Es wird seine Zeit brauchen, bis vor allem der mit viel Vorschusslorbeeren gekommene Krösche aus dem großen Schatten von Ralf Rangnick treten kann. Nagelsmann wird sich da leichter tun.