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RB Leipzig„Verantwortung des Toreschießens verteilen”: Nagelsmann will mehr Gefahr aus dem Mittelfeld

Von Ullrich Kroemer 09.08.2019, 18:41
Vorfreude, Anspannung, Druck: Julian Nagelsmann
Vorfreude, Anspannung, Druck: Julian Nagelsmann imago/Picture Point LE

Julian Nagelsmann geht mit gemischten Gefühlen in die neue Spielzeit. Vor dem Pokalauftakt beim VfL Osnabrück (So., 15.30 Uhr/Sky) sieht er sein Team einerseits gut präpariert. „Wir sind gut drauf und absolut in der Lage, das Spiel am Sonntag zu gewinnen”, sagte er. Um mehr geht es im Pokal zunächst einmal nicht.

Nagelsmann: „Sind noch lange nicht da, wo wir am Ende sein wollen”

Andererseits betonte er aber nach viereinhalb Wochen Vorbereitung auch: „Wir sind noch lange nicht fertig und da, wo wir am Ende sein wollen.” Neben zu leichten Ballverlusten und Problemen in der Spieleröffnung aus der Abwehrkette heraus zogen sich auch mangelnde Präzision in Umschaltsituationen und zu wenig Torgefahr durch die Vorbereitungsspiele. So ließ Nagelsmann in der letzten Trainingswoche vor dem Start viel im letzten Drittel üben, „um kaltschnäuziger vor dem Tor zu werden”.

Nagelsmann fordert mehr Tore aus dem Mittelfeld heraus

Das betreffe ausdrücklich nicht nur die Stürmer, betonte der Trainer-Jungstar: „Ich wünsche mir mehr Torgefahr aus dem Mittelfeld.” Die europäischen Spitzenteams zeichne auch eine hohe Quote an Torbeteiligungen aus dem Mittelfeld heraus aus. „Da versuche ich den Jungs Ideen zu geben, wie sie zu mehr Toren und Torvorlagen kommen. Es ist extrem wichtig, dass wir die Verantwortung des Toreschießens auf mehrere Schultern verteilen.” In der vergangenen Saison waren lediglich 15 der 63 Treffer in der Bundesliga von Mittelfeldspielern erzielt worden.

Mindestens störend bei der Mission, die neuen taktischen Anweisungen im Verbund zu üben, ist die aktuelle Personalsituation. Gleich sieben Spieler sind derzeit nicht oder nicht voll einsatzfähig. „Der Kader stellt sich eigentlich von selbst zusammen. Ich muss niemanden streichen”, sagte Nagelsmann.

Nagelsmann: „Die Jungs müssen sich an die Mehrbelastung gewöhnen”

Doch ein strukturelles Problem bei der Trainingssteuerung sieht er nicht. Generell müssten sich seine „Jungs an die Mehrbelastung im Training gewöhnen”, so der Coach. „Wir waren zwar mehr auf dem Platz. Aber es ist nicht so, dass wir in jedem Training hunderte intensive Meter mehr gemacht hätten als letztes Jahr.” Vielmehr sei die intensive Phase notwendig gewesen, um die Grundlagen zu legen. In der vergangenen Woche simulierte er den Ablauf einer englischen Woche, damit seine Spieler die Belastung ab Mitte September in drei Wettbewerben meistern können.

Doch zunächst warnte Nagelsmann neben der heißen Atmosphäre an der Bremer Brücke auch vor den sportlichen Qualitäten des emotionalen Zweitliga-Aufsteigers. „Sie werden sowohl versuchen, variabel aufzubauen, uns zu pressen, als auch sehr tief zu stehen und auf Konter von uns zu lauern. Wir werden nicht über 90 Minuten den gleichen Spielstil sehen.” Für RB nicht nur eine taktische Herausforderung, sondern auch eine Frage der Mentalität. (RBlive)