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RB LeipzigLicht und Schatten: RB Leipzig trotzt dem FC Bayern ein Remis ab

Von Martin Henkel 14.09.2019, 22:24
Harter Fight: Kimmich und Lewandowski kommen sich in die Quere.
Harter Fight: Kimmich und Lewandowski kommen sich in die Quere. Imago/opokupix

Mit Glück wie Pech haben sich am Samstagabend RB Leipzig und der FC Bayern München 1:1 voneinander getrennt, wobei die Bayern in der ersten Halbzeit klar überlegen waren, verdient durch Robert Lewandowski früh in Führung ging (3.) und RB nur durch ein Elfmetertor von Emil Forsberg in der Partie blieb (45.). Die zweite Halbzeit war dann ein Schlagabtausch mit offenem Visier, zahlreichen Torchancen auf beiden Seiten und eines Topspiels würdig.

Das Spiel begann für RB von allen möglichen Varianten mit der unvorteilhaftesten: einem Gegentor. Drei Minuten waren gespielt, da verlor Lukas Klostermann auf der rechten Außenbahn den Ball an Thomas Müller, der umgehend Robert Lewandowski auf die Reise schickte. Der Pole hatte nur noch RB-Keeper Peter Gulacsi vor sich – und schob sein sechstes Saisontor trocken gegen den Lauf des Ungarn ins Netz.

So früh sind die Sachsen noch nie gegen den Rekordmeister in Rückstand geraten. Genauso ungewohnt kamen sie eine Minute später umgehend in Ausgleichsposition, Klostermann allerdings hämmerte einen Konterball über Emil Forsberg und Timo Werner mit brachialer Gewalt aus sechs Metern über den Kasten von FCB-Schlussmann Manuel Neuer, der danach 23 Minuten nichts mehr zu halten bekam.

Zwei Mal Lewandowski

Mit über 70 Prozent Ballbesitz zermürbten die Bayern ihre Gegner im Anschluss an das 1:0 und brachten mit Geduld und Klasse ihre Stürmer in Position. Lewandowski hatte in der 12. und 15. Minute einmal mit dem Fuß, einmal mit dem Kopf zwei gute Gelegenheiten, das Spiel auf 2:0 zu stellen.

RB war wie gelähmt, ein Schüsschen von Werner nach gut einer halben Stunde (27.)außerhalb des Strafraums (27.) war bis zur 41. Minute der einzige Abschluss in Nähe des Bayern-Tors, ehe Marcel Sabitzer einen abgefälschten Ball am Elfmeterpunkt vor die Füße bekam, sein Drehschuss lenkte Niklas Süle aber zur Ecke. Der Österreicher hatte zuvor fast das 0:2 fabriziert, als er Luis Hernandez im Strafraum foulte. Der Franzose hatte den Ball zuvor aber schon gespielt gehabt, weshalb Schiedsrichter Sascha Stegemann seine Elfmeterentscheidung nach Videostudium der Szene wieder zurücknahm.

Der zweite Bayern-Treffer hätte RB und dem Spiel mit Sicherheit den Garaus gemacht. So aber verhalf ihnen Hernandez zum glücklichen Pausen-1:1, als der 80 Millionen Euro teure Sommer-Zugang Yussuf Poulsen Zentimeter hinter der Strafraumgrenze von den Beinen senste und Forsberg den anschließenden Elfmeter verwandelte (45.).

Mehr Ballbesitz und Struktur

Mit der letzten Aktion vor der Pause die Ausgangslage für Halbzeit gewendet zu haben, gab Trainer Nagelsmann die Möglichkeit, seine Taktik an das 1:1 anzupassen. In der Kabine nahm er Klostermann aus dem Team und brachte mit Diego Demme einen zweiten Mann für die defensive Zentrale, zudem stellte er auf eine Viererkette um, die RB mehr Ballbesitz gab und mehr Struktur im Aufbauspiel.

Plötzlich standen sich zwei gleichwertige Teams gegenüber, die sich mit offenem Visier duellierten. Bis zur 60. Minute ergaben sich vier Chancen auf den dritten Treffer des Spiels. Vier hatte RB. Die erste, ein Schuss von Halstenberg, grätschte Süle im letzten Moment zur Ecke (48.). Die zweite, ein weiterer Schuss, dieses Mal von Nordi Mukiele, lenkte Neuer um den langen Pfosten (49.). Die dritte setzte Werner mit der Hacke knapp neben den kurzen Pfosten (52.). Bei der vierten, einem Fernschuss von Sabitzer, bekam Neuer eine Hand gerade noch an den Ball (60.).

Die Bayern waren reichlich konsterniert, mit welcher Überzeugung die zuvor so gelähmten Sachsen ihnen zu Leibe rückten. Trotzdem hatten sie ihre Möglickeiten. Süle köpfte in der 52. Minute eine Ecke knapp nebens Tor, zuvor hatte Konaté einen Schuss von Coman auf der Linie aus dem Tor bugsiert. Bei einem Schuss des eingewechselten Corentin Tolisso zwölf Minuten später riss Gulacsi in letzter Sekunde seinen Arm hoch und lenkte den Schuss des Franzosen ums Tor (64.).

Zehn Minuten bekam das Spiel anschließend von beiden Teams eine Pause. Dann ging es wieder los mit Chancen. Konaté hinderte einen Kopfball von Süle am Einschlag (74.),wenige später bewahrten Gulacsi und der Außenpfosten RB bei einem abgefälschten Schuss von Coman vor dem 1:2 (76.).

Damit hatte es sich aber auch. So schien es jedenfalls bis zur 87. Minute, eher Neuer zum letzten Mal an diesem Abend einen Schuss von Werner entschärfte, und Gulacsi auf der Gegenseite einen Kopfball von Süle erneut um den langen Pfosten lenkte. Es blieb also beim Remis, mit dem man leben kann zu Beginn dieser Meisterschaft. RB bleibt Tabellenführer (zehn Zähler), die Bayern sind mit zwei Punkten weniger Dritter. Dazwischen schob sich Dortmund mit einem 4:0 gegen Leverkusen (neun Punkte).