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RB LeipzigReife Leistung: RB Leipzig spielt internationale Erfahrung aus

Von Ullrich Kroemer 18.09.2019, 14:57
Starke Teamleistung: RB Leipzig in Lissabon.
Starke Teamleistung: RB Leipzig in Lissabon. imago/Picture Point LE

Der Weg aus der Kabine vorbei an den Reportern zur Tiefgarage kann für Fußballprofis nervend sein. Gerade in der Champions League, wo jeder Spieler diesen Gang absolvieren muss, keiner einen anderen Ausgang nehmen darf. So hat es der europäische Fußballverband UEFA festgeschrieben. Bedient drehten also die Benfica-Kicker am Dienstagabend ihre Pflichtrunden, liefen Spieler für Spieler durch die Katakomben des Estadio da Luz, die Köpfe gesenkt, die Blicke leer.

Die Leipziger hingegen schritten erhobenen Hauptes und mit breiter Brust nach draußen, blieben fast alle bei den Journalisten stehen, um ihre Eindrücke des 2:1-Auswärtssieges in der Champions League zu schildern. Das war nicht immer so gewesen. Bei diversen Europapokal-Abenden in der Fremde – in Istanbul, Glasgow oder Porto – waren es die Leipziger gewesen, die bedröppelt zum Bus geschlichen waren. Weil sie vielleicht nicht das schlechtere Team waren, aber das weniger abgezockte.

Emil Forsberg: „Nicht mehr so viel Respekt vor dem Gegner”

Doch diese auch bitteren Abende der vergangenen zwei Jahre trugen zum Reifeprozess des Teams bei. Torjäger Werner befand: „Man hat heute gesehen, dass die Mannschaft langsam auf diesem Niveau angekommen ist.” Emil Forsberg sagte im Keller des dunkel gewordenen Stadion des Lichts: „Wir haben nicht mehr so viel Respekt vor dem Gegner, wir wissen, dass wir gute Chancen haben zu gewinnen, wenn wir unseren eigenen Fußball spielen”, so der Schwede. „Die Spieler wissen inzwischen besser, um wie viel es hier geht.”

Torhüter Peter Gulacsi hatte wegen des abermals späten Gegentores nicht ganz so gute Laune wie seine Offensivkollegen, bestätigte aber ebenso den Reifeprozess. RB habe engagiert und geduldig so lange gespielt, bis der Ball zweimal im Tor lag, auch wenn zuvor bei diversen Kontersituationen der finale Pass misslang. Benfica schoss sieben Mal aufs Tor, RB nur drei Mal – und traf davon zweimal. „Wir haben uns als Einzelspieler entwickelt, sind eine bessere Mannschaft als vor zwei Jahren. Wir haben heute die internationale Erfahrung, die wir in den vergangenen beiden Jahren gesammelt haben, besser ausgenutzt”, sagte der Torhüter.

Das nächste Level müsse sein, solide Führungen auch zu Null zu Ende zu bringen. Ähnlich wie gegen Frankfurt und Mönchengladbach brachten die Leipziger durch eine Unachtsamkeit in der Schlussphase auch Lissabon noch einmal zurück ins Spiel. „Das müssen wir künftig abstellen und besser machen”, forderte Gulacsi.

Timo Werner: „Als Tabellenerster weiterkommen”

Nun gilt es für RB, die hervorragende Ausgangsposition, in den nächsten Heimspielen gegen Lyon und St. Petersburg auch zu nutzen. „Daheim sind wir in der Lage, jedes Spiel zu gewinnen”, sagte Werner. „Wenn uns das gelingt, sind wir schon mit einem Bein im Achtelfinale. Das muss unser Ziel sein. Wir wollen möglichst als Tabellenerster weiterkommen.” Dafür braucht es Auftritte mit so viel Zutrauen in das eigene Spiel und solcher Konsequenz, wie es RB in Lissabon und gegen Bayern in den zweiten Hälften zeigte. „Wir müssen mit Mut spielen, Spaß haben, nur dann sind wir gut: Das wollen wir jetzt in jedes Spiel mitnehmen”, formulierte Forsberg. (RBlive)