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RB LeipzigBundesregierung greift durch: Bundesliga mit Fans nicht vor 2021?

Von (dpa/RBlive) 27.08.2020, 14:24
Kanzlerin Angela Merkel und die Bundesregierung wollen Großevents bis Ende des Jahres prinzipiell untersagen.
Kanzlerin Angela Merkel und die Bundesregierung wollen Großevents bis Ende des Jahres prinzipiell untersagen. imago/photothek

Die Hoffnungen auf eine baldige Rückkehr der Fans von RB Leipzig in die Red Bull Arena hat trotz des hochgelobten Hygienekonzepts des Vereins und der Deustchen Fußball Liga (DFL) am Donnerstag einen Dämpfer auf Ebene der Bundespolitik bekommen. Angesichts wieder gestiegener Infektionszahlen lehnt die Bundesregierung weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen ab, ja will die Auflagen teilweise sogar verschärfen.

Bundesregierung rechnet mit höherem Risiko im Herbst

Die Richtungsänderung bezieht sich auf das öffentliche Leben in Form des wieder anlaufenden Schulbetriebs, den öffentlichen Personenverkehr, und lokale Maßnahmen, aber auch auf den Profisport. Insgesamt werden Maßnahmen eher noch verschärft. Der Anstieg in den Sommermonaten sei deshalb so erst zu nehmen, "weil die im Sommer verstärkten Aktivitäten im Freien eine Eindämmung des Virus eigentlich eher begünstigen, während damit zu rechnen ist, dass mit dem Beginn der kalten Jahreszeit die Infektionsrisiken eher steigen".

Bundesliga vor Problem der Wettbewerbsverzerrung

Das Hauptziel von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), dass die Länder wieder zu einem abgestimmten und regional angepassten Handeln zurückkehren. In einer Beschlussvorlage des Bundes für die Runde heißt es, bei der Pandemiebekämpfung müsse "berücksichtigt werden, dass es regional sehr unterschiedliche Infektionsgeschehen gibt. Hohe Infektionszahlen erfordern und legitimieren andere Maßnahmen als niedrige Infektionszahlen." Deshalb bedeute ein abgestimmtes Handeln, "dass nach gleichen Prinzipien, aber immer angepasst an das regionale Infektionsgeschehen gehandelt wird".

Das bedeutet im Klartext, dass Großveranstaltungen wie Bundesligaspiele bis mindestens zum Ende des Jahres prinzipiell ausgeschlossen werden. Lediglich Ausnahmen könnten dort passieren, wo das Infektionsgeschehen durch niedrige Fallzahlen es zulässt. Dann wären nur Besucher aus der Region zugelassen. Für Profisportarten wie den überregionalen Fußball der drei Bundesligen ist das eine besondere Einschränkung, die eine extreme Wettbewerbsverzerrung mit sich zöge. Sollte die Auslastung von Stadien unterschiedliche möglich sein, könnten die Klubs in Abhängigkeit ihrer Lage benachteiligt werden.

Die Geisterspiele der vergangenen Saison hatten bereits große Löcher in die Kassen der Vereine gerissen. Auch RB Leipzig rechnete mit Verlusten in zweistelliger Millionenhöhe, Oliver Mintzlaff sprach im Mai von 20 Millionen Euro. Laut Medienberichten kostet die Bundesligisten ein Spieltag ohne Zuschauer rund 3 Millionen Euro an Einnahmen.

Horst Seehofer ist allerdings anderer meinung als die Kanzerlin. "Die Bevölkerung versteht es nicht, wenn im Nahverkehr viele Menschen auf engem Raum unterwegs sein dürfen, aber ein Fußballspiel mit wenigen Zuschauern und großen Abständen nicht möglich sein soll", so der CSU-Politiker zur Augsburger Allgemeinen.

Bußgeld bei Verstößen gegen Maskenpflicht

Nach der Vorlage will die Kanzlerin unter anderem auch durchsetzen, dass bei Verstößen gegen die Maskenpflicht ein Bußgeld von mindestens 50 Euro erhoben wird. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Deutschland, die zeitweise bei deutlich unter 1000 lag, war in den vergangenen Wochen wieder gestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Donnerstagmorgen wurden aktuell 1507 neue Corona-Infektionen gemeldet. Am Tag zuvor waren es 1576 gewesen. Am Samstag war mit 2034 neuen Fällen erstmals seit Ende April die 2000er-Marke überschritten worden.