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RB LeipzigGehaltsverzicht nicht verlängert: RB Leipzig plant mit 30 Prozent Fans

Von (RBlive/msc/dpa/sid) 09.03.2021, 08:00
Bei RB Leipzig sollen bald wieder Fans statt Mitarbeiter die Fahnen halten können.
Bei RB Leipzig sollen bald wieder Fans statt Mitarbeiter die Fahnen halten können. imago/Matthias Koch

RB Leipzig rechnet für die kommende Saison wieder mit Zuschauern im Stadion. Man sei sehr vorsichtig mit den Planungen, hoffe aber auf eine positive Entwicklung, sagte Geschäftsführer Oliver Mintzlaff der Bild-Zeitung. "Wir gehen zunächst von 30 Prozent Auslastung aus." Die erwarteten Einnahmeverluste durch die Corona-Pandemie bezifferte Mintzlaff für 2020/21 auf insgesamt 60 Millionen Euro.

Gehaltsverzicht bei RB Leipzig wird nicht verlängert

"Kompensieren können wir das nicht", sagte der Geschäftsführer. Dennoch habe sich der Tabellenzweite der Fußball-Bundesliga nach guten und konstruktiven Gesprächen mit der Mannschaft entschieden, den Ende Dezember ausgelaufenen Gehaltsverzicht von 10 Prozent mit den Spielern nicht zu verlängern. "Allerdings schauen wir natürlich, wie sich die Situation entwickelt."

Mintzlaff sauer über Sonderregeln für Mönchengladbach

Sauer stieß dem RB-Geschäftsführer auf, dass bei den Corona-Regeln mit verschiedenen Maßstäben gearbeitet wird. Die Uefa fordert Geld von RB zurück, weil Leipzig nach einer England-Reise für 14 Tage in Quarantäne gemusst hätte. Für Borussia Mönchengladbach  habe man in Nordrhein-Westfalen aber eine Sonderregelung gefunden. "Ich bin schon etwas verwundert", so Mintzlaff. "Aber so geht es wohl gerade vielen Menschen in Deutschland: In einem Gebiet gelten für die Bürger andere Corona-Regeln als in einem anderen."

Bündnis untersucht Rückkehr der Fans in die Stadien

Eine Rückkehr der Anhänger zu den Spielen von RB Leipzig ins Stadion würde eine wichtige Einnahmequelle bedeuten. Ein Bündnis aus Kultur, Sport und Wissenschaft hatte in Berlin zuletzt ein Drei-Stufen-Modell vorgestellt, das erklärt, wie die Fans schon bald zurückgeholt werden können. "Eine Auferstehung nach Ostern - das ist eine Vision, an die der deutsche Sport jetzt glauben darf", sagte Bob Hanning, Vizepräsident des Deutschen Handballbundes (DHB), Ende Februar dem SID.

20 Wissenschaftler unter anderem aus den Fachbereichen Infektiologie, Raumlufttechnik und Sportmedizin haben mit der Unterstützung von mehr als 40 Kultur- und Sportinstitutionen das Konzept entwickelt. Fast alle großen deutschen Ballsportverbände und -Ligen waren an der Studie beteiligt. Dazu gehörten auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL), die sich aber genauso wie die Politik mit Kommentaren zunächst zurückhielten. 

Bei Outdoor-Veranstaltungen soll dabei mittels fachärztlicher Hygienekonzepte sogar eine nächste Stufe von bis zu 80 Prozent der Auslastung machbar sein. Das Maximalkonzept voll Auslastung sei möglich, wenn zum Beispiel Zuschauern bei den Events Antigentest ermöglicht oder digitale Portale zur Unterstützung des Kontaktmanagements genutzt werden.

England hat Lockerungen für Sport beschlossen

In den Ligen gilt das Konzept aber längst als Hoffnungsträger für die baldige Rückkehr von Fans und damit auch für die Rückkehr von wichtigen Einnahmen. "Es bringt nichts, die Gesellschaft weiter mit der Holzhammermethode wegzuschließen", sagte Geschäftsführer Frank Bohmann von der Handball-Bundesliga (HBL) dem SID: "Es wird höchste Zeit, dass wir lernen, mit dem Virus zu leben, wir dürfen uns nicht weiter verstecken. Man kann verantwortungsvoll aus dem Lockdown herauskommen."

Bereits einen Schritt weiter ist England. Der britische Premierminister Boris Johnson erklärte am Montag bei der Vorstellung seines Lockerungs-Fahrplans, man wolle ab dem 17. Mai bei Sportereignissen wieder bis zu 10.000 Zuschauer zulassen und zum 21. Juni sämtliche Beschränkungen aufheben, sofern das Coronavirus "weiterhin auf dem Rückzug ist". Der 56-Jährige mehrte damit unter anderem die Hoffnung auf ein stimmungsvolles Finale der Fußball-Europameisterschaft im Londoner Wembley-Stadion am 11. Juli sowie gut besuchte Ränge beim Tennis-Klassiker in Wimbledon (ab 28. Juni).