1. RB Leipzig News
  2. >
  3. News
  4. >
  5. Kevin Kampl über die Corona-Krise: „Deutschland sollte da wie ein Team zusammen durchgehen” | RBLive

RB LeipzigKevin Kampl über die Corona-Krise: „Deutschland sollte da wie ein Team zusammen durchgehen”

Von (RBlive/ukr) 02.04.2020, 14:38
„Kanzler” Kampl: „Ich finde, dass alle Politiker unser ganzes Land als ein ganz großes Bundesland sehen und entsprechend handeln sollten.”
„Kanzler” Kampl: „Ich finde, dass alle Politiker unser ganzes Land als ein ganz großes Bundesland sehen und entsprechend handeln sollten.” imago/opokupix

Können Politiker und Experten in der Krise vom Teamsport lernen? Kevin Kampl meint: ja. Im Interview mit dem Kicker sagte der Mittelfeldspieler von RB Leipzig: „Sehr viele Politiker sprechen vornehmlich davon, was in ihrem Bundesland passiert und was in ihrem Bundesland passieren muss. Ich finde, dass alle Politiker unser ganzes Land als ein ganz großes Bundesland sehen und entsprechend handeln sollten. Es ist der Zeitpunkt, an dem alle Differenzen zur Seite gelegt werden sollten. Deutschland sollte als eine Einheit, quasi wie ein Team da zusammen durchgehen.”

Auch weil sein Vater wegen einer früheren Lungenkrebs-Erkrankung zur Hochrisikogruppe gehört und komplett isoliert lebt, beschäftigt sich Kampl intensiv mit dem Corona-Virus und der Krise. „Es ist eine ganz schlimme Zeit, in der wir uns gerade befinden”, sagte er. „Mich macht einfach traurig, was da in der Welt vor sich geht. Wenn man die Bilder sieht von den Menschen, die in den Krankenhäusern liegen, wird einem schon mulmig.”

Kevin Kampl: Menschlichkeit vor wirtschaftlichen Interessen

Und weiter: „Man weiß ja auch noch gar nicht, welche Ausmaße das hat, wie viele Menschen ihre Arbeitsplätze verlieren und arm werden. Das ist ja dann quasi die Krise, die nach der Krise kommt. Da kommt noch viel auf uns Menschen zu, da kommen wir nicht einzeln, sondern nur zusammen durch.”

Zwar will auch Kampl so schnell wie möglich wieder Fußball spielen, doch der zuletzt über vier Monate verletzte Führungsspieler betont: „Absolute Priorität muss die Menschlichkeit haben und der Versuch, die weitere Ausbreitung des Virus zu stoppen.” Erst danach komme die Option, die Saison mit Geisterspielen fortzusetzen. „Wenn das der einzige Ausweg ist, um Vereine zu retten, muss man ihn dankend annehmen. Klar ist das nicht schön für die Fans, aber ich glaube, dass sie es verstehen und ertragen werden, mal ein paar Spiele von zu Hause aus anschauen zu müssen. Die Fans sind total wichtig für den Fußball und die Vereine. Aber wichtiger ist im Augenblick, dass möglichst alle Vereine auch gerettet werden”, so Kampl.

Nach einer Operation am Fuß wäre Kampl nun wieder voll einsatzfähig. „Ich weiß, dass ich gestärkt aus der Situation zurückkehre”, sagte er.