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RB LeipzigRed-Bull-Arena als Ausweichstadion? RB Leipzig lehnt Anfrage der 3. Liga ab

Von Ullrich Kroemer 13.05.2020, 08:02
Gerade Baustelle: Red-Bull-Arena in Leipzig.
Gerade Baustelle: Red-Bull-Arena in Leipzig. imago/Picture Point LE

In der 3. Liga tobt aktuell ein heftiger Streit zwischen dem Deutschen Fußball-Bund (DFB), den zehn Klubs, die die Saison fortsetzen und jenen acht Vereinen, die die Saison aus diversen Gründen beenden wollen. Die Ostklubs Carl Zeiss Jena, Hallescher FC und der 1. FC Magdeburg dürfen etwa aktuell weder spielen, noch regulär trainieren. Für die Drittligisten aus Sachsen-Anhalt verlängerte Ministerpräsident Rainer Haseloff das für Amateur- ebenso wie für Breitensport geltende Verbot am Dienstag noch einmal geräuschvoll bis zum 27. Mai (MZ+). 

Land und Städte hatten die Stadien in Halle und Magdeburg infrastrukturell für nicht geeignet erklärt, um die an das DFL-Konzept angelehnten, vom DFB geforderten Maßnahmen für die 3. Liga umzusetzen. Deshalb will das DFB-Präsidium auf seinem Bundestag am 25. Mai den Antrag stellen, notfalls in neutralen Stadien zu spielen. Für Halle sollten das laut HFC-Präsident Jens Rauschenbach Leipzig und Berlin sein. „Dem DFB ist es egal, ob wir auf dem Mond oder in Weißrussland spielen”, schimpfte HFC-Präsident Jens Rauschenbach in der Mitteldeutschen Zeitung.

RB Leipzig: „Zusätzliche Mannschaft nicht darstellbar”

Der HFC und/oder andere Klubs aus der Region in der Leipziger Red-Bull-Arena? Das wollen weder die Drittliga-Klubs aus der Region, noch RB Leipzig. RB teilte dazu auf MZ/RBlive-Anfrage mit: „Es gab diese Anfragen, aber aufgrund der eng getakteten Wettbewerbe ist eine zusätzliche Mannschaft in der Red-Bull-Arena nicht darstellbar.” RB habe die Anfrage „abschlägig beschieden”. Es wäre dem Geläuf im Leipziger Zentralstadion nicht eben zuträglich, wenn das Grün neben den fünf ausstehenden Heimspielen der Leipziger noch bei weiteren fünf Drittligapartien durchpflügt würde.

Wer konkret angefragt habe, wollte der Bundesligist, der auch das Stadion besitzt und betreibt, nicht mitteilen. Doch offenbar war es der DFB, der vorfühlte. In Halle betonten jedenfalls Stadt und HFC, dass sie keine Anfrage in Leipzig gestellt hätten.

DFB: „Klubs könnten aus freien Stücken in ein präpariertes Stadion umziehen”

Der Verband gab dazu auf Anfrage bekannt, dass „aktuell keine konkreten Anfragen” laufen. Der DFB gehe davon aus, dass jeder Klub das Konzept in seinem Stadion umsetzen könne. Vielmehr könne die geplante Regelung bezüglich eines Alternativstandortes „Hilfestellung für Klubs sein, die gegebenenfalls aus freien Stücken in ein präpariertes Stadion umziehen könnten, um somit den finanziellen und/oder organisatorischen Aufwand zu minimieren”.

Ein Umbau der Spielstätten in Corona-taugliche Arenen würde die Vereine oder die Stadionbetreiber – in Halle die Stadt – etwa 800.000 Euro kosten. Geld, das nicht vorhanden ist und durch den Spielbetrieb in der 3. Liga auch nicht wieder eingespielt würde.

Er empfinde es als unerträglich, dass der DFB in der Pandemielage Druck auf Politik und Vereine ausübe, sagte Landesvater Haseloff. Die Landesverordnung mit den strengen Sportbeschränkungen sei erlassen worden, um Menschenleben zu schützen. Dass „mit dem Lizenzentzug gedroht wird für den Fall, dass man nicht mitspielt, das kann nicht die Spielregel in unserer Gesellschaft sein.” Er werde sich mit seinen Länderkollegen abstimmen, wie sie mit der Lage umgehen. (RBlive/ukr/mit dpa)