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RB Leipzig"Gebt dem Nagelsmann ein Wick Blau": RB Leipzigs Coach über Schreianfälle, Halspastillen und genervte Zuschauer

Von Thomas Fritz 13.03.2021, 13:12

Es gebe zwei Sorten von Menschen, die stundenlang durchschreien können, ohne heiser zu werden, witzelte Twitter-User "Baba Hias" nach dem Pokal-Spiel von RB Leipzig gegen den VfL Wolfsburg: Babys und Julian Nagelsmann. "Das Gebrülle vom Nagelsmann ist ja ätzender als Fingernägel auf einer Tafel", schrieb ein anderer Fan. "Julian Nagelsmann hört sich einfach wie ein Fünftklässler an, dem gerade sein Pausenbrot geklaut wurde", meinte ein weiterer User. Ein Twitter-Nutzer empfahl: "Gebt dem Nagelsmann mal ein Wick Blau."

Julian Nagelsmann: "Ich will einfach gerne gewinnen"

Die Geisterspiele haben es endgültig offen gelegt: Julian Nagelsmann ist nicht nur ein aktiver Trainer, er strapaziert seine Stimmbänder fast über die gesamten 90 Minuten - und damit auch die Nerven einiger TV-Zuschauer.  Der 33-Jährige selbst nimmt die Kritik mit Humor. "Alle finden es offenbar nicht gut. Aber ich sehe es als meinen Job und ich kann es auch gar nicht anders, weil ich mit einer gewissen Leidenschaft an der Linie stehe", sagte er vergangene Woche - mit einem Lächeln im Gesicht.

"Es bringt ja nichts, von seinen Spielern alles zu verlangen und man selbst sitzt auf dem beheizten Ledersessel, trinkt einen Kaffee und schaut auf dem iPad am besten noch ´Rote Rosen´." Ein typischer Nagelsmann-Satz.  "Ich bin so. Ich will einfach gerne gewinnen", ergänzte der Bayer. Man müsse das den Spielern auch vorleben.

Nagelsmann pflegt seine Stimme mit Halspastillen

Seine Stimme pflegt er vor Spielen mit Halspastillen, verriet Nagelsmann schon 2019. Vor einigen Jahren musste er wegen einer Stimmbandkantenverdickung sogar mal die Dienste einer Logopädin in Anspruch nehmen. "Dort musste ich viele Hauchübungen machen und wir haben auch gesungen. Das hat offenbar gut geholfen", erklärte der frühere Coach der TSG Hoffenheim.

Schon als Hoffenheim-Coach ein Vulkan: Julian Nagelsmann. 
Schon als Hoffenheim-Coach ein Vulkan: Julian Nagelsmann. 
imago/ActionPictures

Ändern will sich der lautstarke Fußballlehrer nicht, auch wenn ihm klar ist, dass seine Anweisungen nicht hundertprozentig bei seinen Kickern ankommen. Er brauche dieses "gewisse Ventil" auf dem Rasen einfach. Nagelsmanns Lösungsvorschlag für alle genervten TV-Zuschauer: Die Sender könnten die Mikrofone ja etwas weiter von den Trainern wegstellen. Und früher oder später wird der RB-Coach sowieso ein Stück weit verstummen. Wenn die Fans wieder Lärm in den Fußball-Stadien machen dürfen, wird Nagelsmann nur einer von Tausenden Schreihälsen sein.