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RB LeipzigEigengewächse sind bei RB Leipzig noch außen vor

09.08.2017, 15:13
U19-Kapitän Kilian Senkbeil gegen Eintracht Frankfurt. Schafft er mal den Sprung bei RB Leipzig?
U19-Kapitän Kilian Senkbeil gegen Eintracht Frankfurt. Schafft er mal den Sprung bei RB Leipzig? imago/opokupix

Auf den ersten Blick verwundert die Statistik von Transfermarkt, nach der es Talente aus der eigenen Jugend bei RB Leipzig besonders schwer haben. Die Nachwuchsakademie gehört zum besten, was die Bundesliga zu bieten hat, aber in Sachen Durchlässigkeit ist man Schlusslicht.

Kaum Einsätze für Spieler aus der eigenen Jugend

Federico Palacios kam in der letzten Saison zu zwei kurzen Einsätzen. Gegen Borussia schoss er als Joker kurz vor Schluss beinahe den Ausgleich und gegen Ex-Club VfL Wolfsburg durfte er eine Hälfte ran. Damit kommt er als einziger in Leipzig ausgebildeter Spieler auf ein paar Minuten Bundesligaluft. Und RB Leipzig liegt in der Einsatztabelle eigener Talente hinter dem Hamburger SV auf dem letzten Platz.

Die größte Rolle spielen Local Player, wie sie im DFL-Jargon heißen, bei Borussia Dortmund. Marcel Schmelzer, Nuri Sahin, Marco Reus und Co. bringen es auf gemeinsam 763 Spiele, vor dem FC Schalke mit 525 und dem FC Bayern mit 452 Einsätzen. Dass man in Leipzig auf die unbekümmerte und formbare Jugend setzt, heißt offenbar nicht, dass man diese auch selbst ausbilden muss.

Schwieriger Einstieg in rasante Entwicklung

Der vergleichsweise geringe Stellenwert der Eigengewächse hat mehrere Gründe. Dass die absolute Zahl der aktuellen Spieler aus der eigenen Jugend summiert wird, ist nur einer davon. Denn RB Leipzig hatte auch bisher nur eine Bundesligasaison, in der man eigene Spieler hätte einsetzen können. Als eigene Spieler zählen diejenigen, die mindestens drei Jahre in der Jugend beim Verein kickten.

Naturgemäß hatte RB Leipzig in den vergangenen Jahren aufgrund des schnellen Aufstiegs stets neue Erwartungen und auch eine erst wachsende Strahlkraft für Talente. Je nach Lesart der DFL-Statuten kann man aber auch Yussuf Poulsen und Lukas Klostermann als lokal ausgebildete Spieler zählen, die jeweils im Laufe ihrer dritten Spielzeit den 22. Geburtstag (Poulsen) beziehungsweise den ersten Bundesligaeinsatz (Klostermann) feierten.

Nachwuchs hatte es bisher bei RB Leipzig schwer

Fernab der Interpretation von Statuten ist aber Tatsache, dass man den Nachwuchsakteuren bisher kaum mehr als die Möglichkeit, bei den Profis zu trainieren bieten konnte. Stattdessen beobachteten die RB-Fans immer wieder, dass vielversprechende Talente den Verein irgendwann wieder verließen. Zuletzt mussten mit der Auflösung der U23 auch Urgesteine wie Dominik Franke gehen.

U19-Spieler sollen den Durchbruch schaffen

Grund für die Umstrukturierung sei unter anderem eine bessere Durchlässigkeit, so Ralf Rangnick Anfang des Jahres. In Dortmund hatten beispielsweise Marco Reus und Nuri Sahin auch keinen Anlauf in der zweiten Herrenmannschaft benötigt. So will man in Zukunft auch bei RB Leipzig die Früchte der eigenen Nachwuchsarbeit ernten. In den Startlöchern stehen für die nächsten Jahre mit Elias Abouchabaka, Nicolas Kühn, Kilian Ludewig und Co. zahlreiche Kandidaten.