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RB Leipzig„Kleine Reifeprüfung” bestanden: RB Leipzig macht mit Passrekord Jagd auf den FC Bayern

Von Ullrich Kroemer 21.01.2021, 10:27
Körperlich dagegengehalten: Christopher Nkunku gegen Robert Andrich.
Körperlich dagegengehalten: Christopher Nkunku gegen Robert Andrich. imago/Picture Point LE

808 Pässe spielte RB Leipzig beim 1:0 (0:0) gegen den 1. FC Union Berlin am Mittwochabend. Mehr waren es zumindest in dieser Saison noch nie. Gut möglich, dass die Leipziger damit sogar einen neuen Klubrekord in der Bundesliga aufgestellt haben. Der Wert – auch die Quote der angekommenen Zuspiele von 90 Prozent ist top – zeigt einerseits die ungeheure Dominanz des in allen Belangen überlegenen Tabellenzweiten gegen den Tabellensechsten. Andererseits aber auch das teils verzweifelte Bemühen der einstigen Pressing-Kontermannschaft RB, mit zwischenzeitlichen Ballbesitzraten um die 75 Prozent zum Erfolg zu kommen. 

„Sie spielen richtig geilen Fußball, mit viel Mut. Das war schwer für uns”, zollte Forsberg den Gästen Respekt. „Wir wollten mit schnellen Kombinationen das Zentrum bespielen. Das war nicht einfach, aber wir haben mit Geduld, Willen und Leidenschaft gespielt und die Lücke gefunden.” Und Kapitän Marcel Sabitzer betonte: „Wir haben das cool und abgezockt über die Runden gebracht.”

Nagelsmann: „Wir könnten fünf Punkte mehr haben”

Deswegen bewertete Julian Nagelsmann das Spiel auch als „kleinen Reifeprozess, im Kopf geduldig zu sein und auf den Moment zu warten”. Wieder einmal zeigten die Leipziger die neue spielerische Qualität, Underdogs so lange zu zermürben, bis irgendwann zumindest ein Treffer fällt. Nur gegen den 1. FC Köln gelang das in der Hinrunde nicht. Sonst gewann Rasenballsport gegen alle Teams ab Rang acht. Allerdings war der Erfolg gegen Union auch der einzige Sieg gegen eine Mannschaft aus dem ersten Tabellendrittel.

Zwar sagte Nagelsmann: „Wir könnten vier, fünf Punkte mehr haben”, und zählte vor allem die unnötigen Remis‘ gegen Köln und Wolfsburg auf. Insgesamt zogen Trainer und Führungsspieler jedoch ein sehr positives Fazit der Hinrunde. Die bereits vor der Partie angesprochenen Schwächen gegen die großen Kontrahenten immer im Blick:

In die Rolle als Titelaspirant mögen sich die Leipziger nach der krachenden Niederlage in der zweiten Hälfte gegen Dortmund vorerst nicht mehr begeben. Allgemeine Sprachregelung nach 17 Spieltagen ist:  bis zum Ende in Schlagdistanz bleiben und schauen, wozu es am Ende reicht. „Wir versuchen, den Rückstand nach oben kleiner werden zu lassen und den Vorsprung nach unten auszubauen”, sagte Nagelsmann. Aber bitte ohne Titeldruck! „Wir haben nicht die Pflicht, Deutscher Meister zu werden, keiner im Klub hat mir die Pistole auf die Brust gesetzt und gesagt: Du musst in diesem Jahr Meister werden”, so der 33-Jährige. (RBlive/ukr)