Marsch vertrieb die Wechselgedanken: Hwang will bei RB Leipzig bleiben | RBLive

Für Hee-chan Hwang war die letzte Saison bei RB Leipzig nicht leicht. Er kam aufgrund von staatlichen Verpflichtungen im Heimatland verspätet beim Bundesligisten an, konnte dann seine ersten Chancen nicht nutzen und war zwischenzeitlich an Corona erkrankt.

Ihm blieben am Ende 18 Einsätze in der Liga mit durchschnittlich 24 Minuten. Gerade genug, um eine einzige Vorlage zu geben, ein Tor gelang ihm nicht. Im DFB-Pokal wurde er seinen großen Vorschusslorbeeren aus Salzburg eher gerecht: In fünf Spielen traf er drei mal und legte zwei Treffer auf. Seinen Rhythmus fand er in der vergangenen Saison also nie, deswegen kämpfte er im Winter mit großen Zweifeln, ob die Entscheidung richtig war. "Corona hat mich wirklich hart getroffen, aber danach war ich sehr fit", erinnert er sich. Obwohl er darauf brannte, endlich für RB zu treffen, musste er meist zusehen. Für einen Stürmer eine besonders schwierige Zeit, zumal er auch während der Rückrunde keine Erklärungen bekam, warum er zunächst weiter auf der Bank saß. Und das obwohl der Trainer seine Wechselgedanken erfolgreich zerstreut hatte.

"Damals hat mich Julian (Nagelsmann, d. Red.) überzeugt zu bleiben", sagte er gegenüber der Bild-Zeitung. Der wollte ihn aber nicht abgeben, zumal er auch keine rechte Alternative im Team hatte. Alexander Sörloth und Justin Kluivert waren genau so wenig treffsicher, Nagelsmann spielte dann und wann ohne echten Stürmer und ließ manchmal Emil Forsberg in vorderster Reihe attackieren. Aber der RB-Coach hoffte auf eine Wende. "Er hat mir gesagt, dass er mich braucht." Gegen Saisonende bekam er wieder mehr Spielzeit. "Aber richtigen Einfluss konnte ich da nicht mehr nehmen."

Nun ist der Trainer ein Neuer, aber Hwang bestens bekannt. Jesse Marsch verhalf ihm zum Durchbruch und weiß genau um seine Qualitäten. "Sein System mit den vielen vertikalen Pässen passt sehr gut zu mir, zu meinem Antritt, zu meiner Schnelligkeit. Als klar war, dass er Trainer wird, habe ich mich extrem gefreut", so Hwang. Sein Selbstbewusstsein hat er nach dem ersten schweren Jahr ein Stück weit wieder, trotz der Verpflichtungen von Andre Silva und Brian Brobbey. "Ich bin mir sicher, dass ich meine Einsätze kriegen werde", sagt er.