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RB LeipzigNaby Keita: „Daher kommt meine Agressivität!“

10.11.2017, 20:30
Naby Keita.
Naby Keita. imago/Picture Point LE

Das Fußballspielen hat Naby Keita nicht bei RB Leipzig, sondern auf den Straßen von Conakry gelernt, der Hauptstadt von Guinea. Im Interview mit Goal.com erinnert er sich an die Zeit, in der er auch seine spielerische Aggressivität entwickelte.

Von Conakrys Straßen zu RB Leipzig

Zwischen parkenden Autos kickte er mit seinen Freunden, ein richtiger Ball oder Tore war dazu nicht nötig. „Wir spielten mit allem, was auch nur ansatzweise nach einem Fußball aussah. Meistens war ich barfuß unterwegs, nur manchmal trug ich alte, kaputte Schuhe“, so Keita über seine Jugend. Wie viele andere Profis lernte er so, sich auf dem Platz durchzusetzen. „Meine Zeit in den Straßen Conakrys hilft mir – jetzt, wo ich Profi bin – immer noch. Daher kommt meine Aggressivität, die heute so elementar für mein Spiel ist.“ Obwohl sie ihm zuletzt auch den Ruf eingebracht hat, öfter mal zu überdrehen.

Naby Keita sollte studieren

Durchsetzen musste er sich auf dem Weg zum Fußballstar auch gegen seine Eltern. Während anderswo sich viele erhoffen, dass ihre Kinder es zum Profi schaffen, waren Papa und Mama Keita erstmal gar nicht angetan. „Sie wollten, dass ich studiere. Für sie war Bildung das Wichtigste, etwas Handfestes. Aber für mich gab es ausschließlich Fußball“, so Keita. Schließlich habe er auch seine Eltern überzeugt und fortan unterstützten sie ihn auf seinem Weg.

Traum von Europa ist beinahe geplatzt

Bis er dann sogar den Sprung ins Ausland wagte und in Frankreich anheuerte. Das gestaltete sich aber ungleich schwieriger, als erhofft, auch wenn der die Sprache beherrschte. Eine fremde Kultur war weniger das Problem. Vielmehr musste er sich fußballerisch integrieren. „Ich wurde nicht in einer Akademie ausgebildet. Alles, was ich kannte, war Straßenfußball. Den Ball bekommen, damit rennen, ein paar Tricks zeigen und schießen.“ Deswegen war er von seinen Trainer total überfordert und es schien, als würde seine Traum platzen.

Beim FC Istres ging Keitas Stern auf

Den Durchbruch schaffte er dann via Le Mans beim FC Istres. Nach dem bestandenen Probetraining traf er sofort beim Debut und es war schnell klar, dass er für größere Clubs interessant würde. Nur klopften die französischen Erstligisten zunächst nicht an, was ihn letztendlich zu RB Leipzig brachte. Denn mit Gerard Houillier schaltete sich der Head of Global Soccer von Red Bull ein und Ralf Rangnick holte ihn schließlich zu Red Bull Salzburg, bevor er letzte Saison nach Leipzig weiterzog.

Wiedersehen mit „Bruder“ Sadio Mane

Hier entwickelte er sich so schnell, dass man ihn nicht halten konnte. Nach zwei Jahren ist im kommenden Sommer bereits Schluss und er schnürt für den FC Liverpool seine Schuhe. Dort trifft er auf seinen Kumpel Sadio Mane. „Für mich ist er wie ein großer Bruder, an ihm kann ich mir ein Beispiel nehmen“, so Keita. Jetzt ist er selbst ein Star, kommt aber gerne zurück nach Conakry, wo alles begann. „Jetzt sehe ich die Kleinen, die meinen Namen auf dem Rücken tragen. Das motiviert mich zusätzlich und ich hoffe, ich kann ihnen zeigen, was mit Ehrgeiz alles möglich ist.“