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RB LeipzigRalf Rangnick: Talente als Sammlerstücke für Premiere-League-Clubs

31.10.2017, 14:15
Sportdirektor Ralf Rangnick
Sportdirektor Ralf Rangnick imago/Eibner

Ralf Rangnick kennt sich in der englischen Premiere League gut aus. Nach dem Triumph der Talente von der Insel bei der U17-WM in Indien erklärt der Sportdirektor von RB Leipzig in der Sun, warum die erfolgreiche Generation es bei ihm besser hätte, als in der obersten englischen Spielklasse.

Weltmeister ohne Perspektive in England

Elias Abouchabaka, Kilian Ludewig und Nicolas Kühn von RB Leipzig durften nur noch zusehen, als im Finale der U17-Weltmeisterschaft England auf Spanien traf und nach 0:2-Rückstand noch 5:2 gewann. Die DFB-Elf von Christian Wück war im Viertelfinale an Brasilien gescheitert. Für Ralf Rangnick steht fest, dass die Talente um Rhian Brewster vom FC Liverpool es in der Premiere League schwer haben werden, Fuß zu fassen.

Talente in der Premiere League als Sammelfiguren?

Vier der jungen Nachwuchskräfte spielen beim FC Chelsea und drei bei Manchester United. Ralf Rangnick aber ist der Meinung, das keiner von ihnen es bei einem der Topclubs zum Durchbruch schaffen wird. „manchmal sieht es für mich so aus, als sammelten die Milliardäre Spieler wie Briefmarken“, kommentierte der die Perspektive der Jung-Profis auf der Insel. Wie man es anders machen kann, demonstriert er selbst bei RB Leipzig.

Bei RB Leipzig kommen Talente zum Zug

In dieser Saison stellte acht mal Ralph Hasenhüttl die jüngste Startelf der Bundesliga, darunter ein Durchschnittsalter von 23,3 Jahren. Neuzugänge wie Bruma (22), Jean-Kevin Augustin (20) und Konrad Laimer (20) standen bereits von Beginn an auf dem Platz, Dayot Upamecano wurde mit 18 Jahren in der Innenverteidigung Stammspieler. „Er war herausragend im Hinspiel gegen Portos erfahrenen Mittelstürmer Vincent Aboubakar“, so Rangnick über sein 100-Millionen-Euro-Juwel.

Youth-League-Champions mit Erfahrung im Männerfußball

Zwar sei die Ausbildung in den Akademien von Manchester City und FC Chelsea erstklassig, aber Rangnick bemühte eine interessante Statistik. 83 Prozent der Spieler im Viertelfinale der Champions League haben sich bereits mit 17 Jahren in den Männermannschaften ihrer Clubs bewiesen. Und weiter: „Benfica Lissabon und Red Bull Salzburg standen zuletzt im Finale der Youth League und sind die einzigen Mannschaften, dessen Talente sich mit Erwachsenen messen.“

RB Leipzig noch ohne echte Eigengewächse

Den Jugendwahn muss man bei RB Leipzig allerdings mit einer Einschränkung sehen. Trotz des jungen Alters hat es schließlich noch keiner der Eigengewächse nachhaltig zu den Profis geschafft. Man setzt also durchaus auf junge Spieler, das erstklassige Nachwuchsleistungszentrum hat nur noch nicht wirklich Früchte getragen. Im letzten Jahr mussten vielversprechende Kräfte den Verein verlassen, weil die U23 sie nicht hätte auffangen können. Nun wird man den Spielern der U19 nur bei Ralph Hasenhüttl Einsätze im Herrenbereich bieten können, oder über Kooperationsvereine. Dabei würde RB Leipzig ein Spieler aus der eigenen Jugend auch als Identifikationsfigur gut zu Gesicht stehen.