RB Leipzig braucht „gesunde Kopflosigkeit” gegen Tottenham: Nagelsmanns Furcht vor Bratwurstsemmel mit José Mourinho | RBLive

Wenn es nach der Klasse des Gegners geht und der Bedeutung der Spiele, dann hat Patrik Schick die größte internationale Erfahrung im Kader von RB Leipzig. Der Stürmer aus Prag triumphierte 2018 mit der AS Roma im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den FC Barcelona. Beim furiosen 3:0 stand er 73 Minuten lang auf dem Platz. Im Halbfinale gegen den FC Liverpool verpassten die Roma und Schick die erneute Sensation nur ganz knapp. Nach einem 2:5 im Hinspiel schlugen die Italiener das Team von Trainer Jürgen Klopp mit 4:2.

Schick absolvierte nach einem Einsatz über 45 Minuten im Hinspiel im zweiten Match die volle Spielzeit gegen Liverpool. „Ja, man kann sagen, dass ich Erfahrung in solchen Spielen habe”, sagte der 1,85-Meter-Mann vor dem Achtelfinal-Hinspiel in der „Königsklasse” bei Tottenham Hotspur (Mi., 21 Uhr). „Sie spielen einen anderen Fußball (als Bremen, Anm.d.Red.), es ist ein großes Stadion und ein großes Spiel. Wir freuen uns darauf.”

Auch Trainer Julian Nagelsmann spürte bereits die Vorfreude des Teams auf dieses bislang größte Europapokal-Match für RB Leipzig. „Wenn wir unsere Freude über dieses Spiel und eine gesunde Kopflosigkeit auf den Platz kriegen, werden wir am Mittwoch ein gutes Spiel machen”, sagte der Trainer. Er meint damit freilich keinen konfusen Auftritt, sondern möglichst keinen verkopften mit zu viel Respekt vor der Kulisse.

„Am Mittwoch wartet ein Gegner auf uns, der auf vielen Positionen weltklasse besetzt ist, auch wenn sie ein paar Verletzte haben. Aber das geht uns ähnlich”, sagte Nagelsmann. Tottenham muss unter anderem ohne Starstürmer Harry Kane und Mittelfeldass Moussa Sissoko auskommen. Doch Nagelsmann warnte: „Es kommt in diesem Spiel viel auf Cleverness an, auf die Art und Weise, wie du da reinkommst in diesem großen, lauten Stadion. Wie viel unserer Power wir da auf den Platz kriegen.”

„Ich hoffe, dass wir nicht allzu häufig an der Seitenlinie Kontakt haben, weil er auch aufbrausend sein kann

Julian Nagelsmann über die Begegnung mit José Mourinho

Und auch die Begegnung mit dem umstrittenen Tottenham-Trainer José Mourinho war erneut Thema. „Er hat große Erfahrung, hat international schon einiges gewonnen, da ist er mir ein bissel was voraus”, sagte Nagelsmann. Da zwei Heißsporne an der Seitenlinie aufeinandertreffen, schwant dem 32-Jährigen bereits ein Tribünenverweis. „Ich hoffe, dass wir nicht allzu häufig an der Seitenlinie Kontakt haben, weil er auch aufbrausend sein kann. Dann sitzen wir beide auf der Tribüne und essen Bratwurschtsemmel. Von daher wäre es gut, wenn wir uns beide auf die Mannschaften konzentrieren. Da haben wir gut zu tun.”

Nagelsmann steht eher für mutigen Fußball, doch die Spieler plädierten für eine defensive Auswärtsstrategie – trotz der massiven Abwehrprobleme. „Wir sollten kein Gegentor bekommen”, sagte Schick. Und Aushilfs-Innenverteidiger Lukas Klostermann sagte nach zwei Spielen ohne Gegentreffer: „Wenn wir das in den nächsten Spielen auch schaffen, sind wir alle happy.” (RBlive/ukr)