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RB LeipzigRB-Leipzig-Coach Marsch postet Tweets zu Ex-Teams und -Spielern wie Erling Haaland

Von Martin Henkel 26.10.2021, 09:38

Erinnern ist gut für die Seele. Dachte sich allem Anschein nach Jesse Marsch einen Tag vor dem Pokalspiel von RB Leipzig beim SV Babelsberg 03 (18.30 Uhr) und wurde auf Twitter aktiv. Dort postete er am Montag zwei Nachrichten an Klubs, die er trainiert hat, bevor er diesen Sommer Cheftrainer bei RB Leipzig wurde: Salzburg und die New York, beides Teams aus dem Fußball-Universum des österreichischen Getränkeherstellers Red Bull.

Unvergessene Nacht in Chicago

Der erste Tweet war eine Hommage an den Gewinn des "Supporters Shield" durch das 2:1 der New York Red Bulls gegen Chicago Fire am 25. Oktober 2015, also vor genau sechs Jahren. Ex-Coach Jesse Marsch postete dazu: "Teams zu trainieren, ist wie Kinder haben. Keines soll dein Favorit sein. Trotzdem, ich verdanke diesem Team und diesem Klub den Start meiner Trainerkarriere. Was für eine unvergessene Saison! Was für eine spezielle Nacht in Chicago!"

Die zweite Nachricht war indes um einiges interessanter, weil sie Schlüsse zulässt auf die Motivation der Tweets. Marsch griff einen Post vom 20. Juli 2020 auf, in dem sein Salzburger Team Namen für Namen aufgeführt ist mit dem Vermerk: "In der Saison 2019/2020 schoss der FC Red Bull Salzburg 152 Tore in allen Wettbewerben". Darunter sind Spieler des Teams aufgezählt wie Erling Haaland (Dortmund), RB-Leihspieler Hee-chan Hwang (Wolverhampton), RB-Transfertarget Karim Adeyemi (Salzburg), RB-Zukauf Dominik Szoboszlai oder teure Abgänge in die Premier League wie Takumi Minamino (Liverpool) und Patson Daka (Leicester City).

Haaland, Daka, Hwang und die "wahre Stärke"

Marsch schrieb darüber: "Das war eine absolut unglaubliche Mannschaft für einen Trainer. So viele riesige Talente, aber die wahre Stärke war die Mentalität der Gruppe!! Ich wünsche all diesen jungen Männern mit großer Zukunft alles Gute!!!!"

Beide Tweets entstanden am Tag, an dem ein Gerücht der "Bild" die Runde machten, Jesse Marsch sei nach dem Stolperstart der vergangenen Wochen bei der Vereinsführung angezählt und es hätte ihn gegen Eintracht Frankfurt an die diesem Samstag ein Endspiel erwartet, hätte sein Team vorigen Samstag gegen den Tabellenletzten Greuther Fürth verloren. Der Vorjahresvizemeister hatte arge Probleme, den Aufsteiger zu schlagen und besiegte ihn erst nach Rückstand und durch eine Leistungsexplosion binnen sieben Minuten in der zweiten Hälfte 4:1.

Marsch versteht sein Team derzeit selbst nicht, auch Klubboss Oliver Mintzlaff kritisierte die Spieler, als er auf der Klubwebseite erklärte, dass der schwache Start nicht allein „mit einer neuen Struktur, einem neuen Trainerteam oder Zu- und Abgängen“ zu erklären sei. „Das hat auch etwas damit zu tun, wie die Mannschaft solche Spiele annimmt und mit welcher Einstellung sie auf dem Platz steht.“

Antwort an die Zweifler

Dass Marsch nicht die glücklichsten Tage als Trainer am Cottaweg verlebt, liegt auf der Hand. Der US-Coach war im Sommer als Nachfolger von Julian Nagelsmann (abgängig zum FC Bayern) angetreten, um das Team wieder den alten RB-Fußball spielen zu lassen, der vor allem viel mit Teamgeist und Zusammenhalt zu tun hat. Dafür hat er den Spielern viele Freiheiten auf dem Platz eingeräumt.

Statt einer Vereinfachung der Spielweise nach den zwei taktisch geprägten Spielzeiten unter Nagelsmann, hat es gerade den Anschein, als überfordere Marsch sein Team damit. Wie es heißt, sollen einige Spieler nach sechs Niederlagen und zwei Remis in Liga und Champions League mit der Herangehensweise unzufrieden sein und mehr Coaching a la Nagelsmann vom US-Amerikaner erwarten. Marschs Hinweis auf die Qualität der Spieler, die er in Salzburg trainiert hat und deren Teamgeist, kann man deshalb womöglich als Antwort auf die Zweifel lesen, dass der 47-Jährige vielleicht der falsche Trainer für RB Leipzig sei. (RBlive/hen)