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RB LeipzigTiteldruck bei RB Leipzig: „Meister wird nicht, wer am meisten drüber spricht”

Von Ullrich Kroemer 17.01.2020, 10:29
Spürt keinen höheren Druck als ohnehin: Julian Nagelsmann.
Spürt keinen höheren Druck als ohnehin: Julian Nagelsmann. imago/opokupix

Noch perlt die ungewohnte Situation, als Erster in die Rückrunde zu gehen und der Gejagte zu sein, an Julian Nagelsmann und den Spielern von RB Leipzig ab. „Hinsichtlich des psychischen Drucks, den wir uns als Mannschaft machen, spüre ich bis jetzt keinen Unterschied im Vergleich zum Hinrundenstart”, sagte der RB-Trainer vor dem Rückrundenauftakt gegen den 1. FC Union Berlin.

Ähnlich cool ist zumindest ein Teil der Spieler. „Wir haben einige Typen wie Nordi Mukiele oder Christopher Nkunku in der Mannschaft, die machen sich nicht allzuviele Gedanken darüber, ob wir Erster oder Dritter sind – die wollen halt gewinnen. Das sollten wir einfach auch so machen”, gab der Chefcoach aus.

Am Saisonziel in der Bundesliga – unter die ersten Vier zu kommen – mag Nagelsmann nicht rütteln. „Platz eins bis vier ist nicht tief gestapelt, sondern ein realistischer Blick. Wir haben zwei Punkte Vorsprung, nicht 22”, erklärte der Trainer. „Am Ende wird der Meister, der die meisten Punkte holt, und nicht derjenige, der am meisten darüber spricht.”

Nagelsmann: Um Meister zu werden, müssen wir mehr als 37 Punkte holen

Mit der Vorbereitung auf die Rückrunde war der 32-Jährige wegen der Personalsituation nur teils zufrieden. „Wir haben oft nur mit 13 oder 14 Spielern trainiert, da muss man doppelt und dreifach über die Trainingssteuerung nachdenken”, sagte er. Nagelsmann hätte gern mehr Einheiten geleitet, was jedoch wegen der geringen Spielerzahl nicht möglich war.

Generell jedoch zog er ein positives Resümmee: „Wir haben viele gute Sachen gemacht, die Jungs haben voll mitgezogen mit viel Power und Elan.” Vor allem auf das Festigen und Einstudieren der diversen Formationen legte der Fußballlehrer wert, „um variabler zu werden, weniger ausrechenbar zu sein für die Gegner”. Nagelsmann verriet: „Wir haben eine Grundordnung dazugenommen, die uns mehr Personal in der vordersten Linie erlaubt, um aktiver verteidigen zu können.” Vor allem ein Rezept gegen tiefstehende Teams.

Ob das nun „für Meisterliches” reiche, werde man sehen, wenn es gegen Topgegner gehe, sagte Nagelsmann und forderte von sich und seinen Spielern eine Steigerung ein: „Um Meister zu werden, haben wir selbst eine Performance abzurufen, die besser sein muss als die 37 Punkte aus der Hinrunde.” (RBlive/ukr)