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RB LeipzigEinzelkritik: Werner vergibt Großchance, Klostermann mit Offensivdrang

Von Ullrich Kroemer 17.11.2019, 10:56
Kein Fortune im Abschluss: Timo Werner
Kein Fortune im Abschluss: Timo Werner imago/Beautiful Sports.

Chancen hatte er, doch Timo Werner blieb beim 4:0 (1:0) der deutschen Nationalmannschaft gegen Weißrussland torlos. Seine größte Möglichkeit vergab der Stürmer von RB Leipzig per Kopf, als er nach Vorlage von Serge Gnabry aus wenigen Metern am Kasten vorbeiköpfte (38.). Zuvor hatte der erneut starke und zuverlässige Lukas Klostermann Werner mit einer Flanke bedient, doch der Schuss des 23-Jährigen aus halblinker Position strich über den Kasten (23.). Und auch seine dritte gute Möglichkeit vergab der Leipziger, als Gästekeeper Gutor seinen Schuss von Halbrechts ins linke untere Toreck abwehrte (53.). Von Werners sieben Versuchen ging nur einer auch tatsächlich aufs Tor. Zu wenig für den zwölften Werner-Treffer in seinem 28. Länderspiel.

Werner war zwar zu Beginn der Partie passabel ins Spiel eingebunden, agierte variabel mal links, mal eher im Zentrum und auch in den Zehnerräumen und arbeitete im Gegenpressing gut nach hinten mit. Doch seine Explosivität und seine Stärken im Abschluss konnte der gebürtige Stuttgarter nicht so recht ausspielen. Mit lediglich zwei Treffern im Kalenderjahr 2019 ist seine Bilanz ausbaufähig. Das sah auch der Bundestrainer so und wechselte Werner für Julian Brandt aus (67.).

Klostermann beim DFB mit offensiverer Rolle als bei RB Leipzig

Lukas Klostermann hingegen macht sich in Abwesenheit des langzeitverletzten Thilo Kehrer weiter unverzichtbar auf der Position des Rechtsverteidigers. Bezogen auf das Spiel gegen Weißrussland muss es vielmehr heißen: des Rechtsaußen. Klostermann hielt sich fast das gesamte Spiel über in der gegnerischen Hälfte auf, war mehr am gegnerischen Sechzehner-Eck zu finden als am eigenen und mit 113 Ballberührungen vor allem in der ersten Hälfte gut ins Spiel eingebunden.

Es ist inzwischen klar erkennbares Schema im deutschen Spiel, dass die Mittelfeldakteure den schnellen Klostermann immer wieder in die Tiefe schicken, um Lücken in die gegnerische Abwehrkette zu reißen. In dieser im Vergleich zu RBL offensiveren Rolle fühlt sich Klostermann sichtlich wohl und hatte gute Hereingaben vors Tor. Sieben sogenannte Schlüsselpässe zum Abschluss waren Spitze im DFB-Team.

Wenngleich noch nicht alles gelang: Zwei Distanzschüsse verzog er teils deutlich (15., 25.). Bei weiten Flanken fehlt oft Schärfe und Präzsion. Defensiv war Klostermann wenig gefordert, hatte mit über 91 Prozent eine herausragende Passquote. Sieht ganz so aus, als sei der Ex-U21-Nationalspieler für das EM-Turnier gesetzt, wenn er fit bleibt. (RBlive)