Dynamo-SPortchef als Entdecker Tedesco überzeugte Stuttgarter Nachwuchs-Chef mit Kantersieg
Ralf Becker, heutiger Sportdirektor von Dynamo Dresden, ebnete der Karriere von Domenico Tedesco, der seit drei Wochen RB Leipzig trainiert, den Weg.
Dynamo-Sportchef beförderte Tedesco in Stuttgart
Als früherer Nachwuchschef beim VfB Stuttgart traf Becker 2013 die Entscheidung, den damals 28-Jährigen an die Seitenlinie der U17 zu holen. In der ruhmreichen Talentschmiede der Schwaben, aus der auch Timo Werner stammt, war ein Platz freigeworden, weil Thomas Schneider zu den Profis abgezogen wurde. "Mit dem Wort Entdecker muss man ja etwas vorsichtig sein. Das beanspruchen in der Regel viele für sich", sagt Becker gegenüber der Bild-Zeitung.
Vom Hobbycoach zum Bundesliga-Cheftrainer bei RB Leipzig
Zu dem Zeitpunkt war Tedesco in der U12 nun Hobbytrainer, hatte nebenbei einen Vollzeit-Job in der Autoindustrie. Becker gab ihm die Chance und Tedesco überzeugte ihn komplett. Er habe "pädagogische Fähigkeiten und das auch trainingsmethodisch richtig gut gemacht". Weil er ein Testspiel gegen Ingolstadts U19 haushoch gewann, gab man ihm den Posten auf Dauer, für den er eigentlich nur übergangsweise eingeplant war, bis ein externer Kandidat geholt werden konnte. So entschied sich Tedesco, alles auf die Karte Fußballtrainer zu setzen und gab den Job auf.
Becker wollte Tedesco noch einmal holen
Anschließend machte er auch bei der TSG Hoffenheim Station im Jugendbereich, von wo aus Becker ihn 2016 vergeblich zu Holstein Kiel locken wollte. Seine erste Trainerstation im Männerbereich bei Erzgebirge Aue, wo er mit viel Aufsehen einstieg. Deswegen machte ihn der FC Schalke 04 schließlich zum Bundesligatrainer. Dort ist der Trainerjob allerdings ein Schleudersitz, dem auch Tedesco nicht gewachsen war. Nach einem halben Jahr Pause fing er bei Spartak Moskau an und blieb eineinhalb Jahre.