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RB LeipzigRB Leipzig gönnt sich den Königstransfer: Große Wechsel-Zurückhaltung in der Fußball-Bundesliga

Von (RBlive/sid/fri) 29.01.2021, 14:08
Dominik Szoboszlai wechselte für 20 Millionen Euro aus Salzburg zu RB Leipzig.
Dominik Szoboszlai wechselte für 20 Millionen Euro aus Salzburg zu RB Leipzig. imago/Fotostand

Die Deadline nahe, der Bedarf vielerorts groß - doch Corona erstickt die ambitionierten Pläne vieler Vereine im Keim: Die Rekordzeiten auf dem Transfermarkt sind vorbei. Inmitten der Krise sind die Kassen der Fußball-Bundesligisten leer, ein Sparkurs wird quasi zwangsverordnet. Oder etwa doch nicht? Nirgendwo gingen die Vereine im Wintertransferfenster mehr ins Risiko als in der deutschen Elite-Spielklasse.

Satte 37,5 Millionen Euro beträgt das Transferminus der Bundesliga kurz vor Schließung des Wechselfensters am kommenden Montag - keine andere Liga machte diesbezüglich mehr Verlust. Und das liegt nicht an einer Vielzahl spektakulärer Neuzugänge. Nein, ganz im Gegenteil: Mit 45 Millionen Euro gaben die Bundesligaklubs im Winterwechselfenster so wenig aus wie seit sieben Jahren nicht mehr. Doch es fehlen Transfereinnahmen.

Kaum lukrative Angebote für die Bundesligisten

In Sachen Abgänge liege "nicht etwas auf dem Tisch, worüber wir uns Gedanken machen müssten", sagte Borussia Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc und sprach damit das Problem vieler Vereine an. Lukrative Angebote für eigene Spieler flattern kaum herein, seine Ladenhüter wird ohnehin kaum jemand los und wenn dann nur ablösefrei oder auf Leihbasis.

Ligaweit wechselte einzig Eintracht Frankfurts Bas Dost für eine Ablöse (für 4 Millionen Euro zum FC Brügge) dauerhaft den Verein. Der FSV Mainz 05 streicht für seinen Topangreifer Jean-Philippe Mateta 3,5 Millionen Euro Leihgebühr ein - und das war es dann auch schon in Sachen Transfereinnahmen.

RB leistet sich den Königstransfer der Bundesliga

RB Leipzig stemmte dennoch 20 Millionen Euro für Dominik Szoboszlai von Red Bull Salzburg - den ligaweiten Königstransfer. "Durch das Transferplus im Sommer und das Erreichen des Achtelfinales in der Champions League haben wir zusätzliche Einnahmen generiert, um einen Transfer dieser Größenordnung auch in dieser finanziell schwierigen Zeit realisieren zu können", versicherte Geschäftsführer Oliver Mintzlaff.

Frankfurt bewies mit der Rückholaktion von Luka Jovic auf Leihbasis ein glückliches Händchen, ansonsten wurde aus der Spitzengruppe nur Bayer Leverkusen mit den beiden Rechtsverteidigern Jeremie Frimpong und Timothy Fosu-Mensah tätig. Gladbachs Sportdirektor Max Eberl gönnte sich im Januar gar eine Auszeit.

"Es ist kein Wunschkonzert, Weihnachten ist vorbei. Es ist schwierig nachzujustieren", brachte Zorc die Lage der meisten Vereine auf den Punkt. Überhaupt nahmen bislang nur fünf Klubs Geld in die Hand, lediglich acht Vereine tätigten überhaupt Transfers. Besonders die Kellerkinder zeigten sich dabei kreativ.

Hwang bleibt bei RB Leipzig

"Alles tun, wozu wir in der Lage sind", gab Sportvorstand Jochen Schneider vom Schlusslicht Schalke 04 die Marschrichtung vor und lockte die ehemaligen Königsblauen Sead Kolasinac und Klaas-Jan Huntelaar wieder an. Der auf Rang 16 platzierte 1. FC Köln verpflichtete mit Max Meyer sogar einen ablösefreien ehemaligen deutschen Nationalspieler, der FSV Mainz 05 bediente sich mit Dominik Kohr und Danny da Costa beim Lokalrivalen aus Frankfurt. Die Leihe von RB Leipzigs Hee-chan Hwang, über die zwischenzeitlich spekuliert wurde, platzte dagegen.

Man werde bis zum Ende des Winter-Transferfensters am Montag "wach bleiben", kündigte FSV-Sportdirektor Martin Schmidt an. Tätig werde der Tabellenvorletzte jedoch nur für "Qualität, die direkt da ist". Mit dieser Herangehensweise werden in dieser schwierigen Zeit wohl alle Vereine den Transferendspurt angehen.

Auch bei RB Leipzig scheiterten Kauf bzw. Leihe eines weiteren Angreifers unter anderem daran. "Wir haben gesucht, aber die Suche ist eigentlich eingestellt. Es gibt keinen Spieler mit dem gewünschten Profil auf dem europäischen Markt, der reinpasst. Die Spieler, die für uns von Interesse sind, die geben die Vereine nicht ab”, sagte Coach Julian Nagelsmann.