Durchbruch bei RB Leipzig: Angelino schlug Angebote von Real und Barcelona aus | RBLive

Außenverteidiger Angelino möchte mit RB Leipzig nach einer bisher fast perfekt verlaufenen Saison möglichst bald den Angriff auf Titelverteidiger FC Bayern München starten. Er sei überzeugt, "dass wir die Bayern inzwischen wirklich vor Probleme stellen können. Ich hatte schon früh im Spiel das Gefühl, 'hier geht heute was'. Als Spieler merkt man das schnell. Wir waren sehr passsicher, gut in den Zweikämpfen, die Bayern mussten auch mal hinterherlaufen", sagte Angelino im Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstag) in Bezug auf das 3:3 im direkten Vergleich.

"Wir sind selbstbewusst genug, um auch an Orten wie München unser Ding durchzuziehen. Mit jedem erfolgreichen Spiel wächst das Selbstvertrauen, und Rückschläge werfen uns nicht mehr so einfach um", fügte der 23 Jahre alte Spanier hinzu.

Den größten Unterschied zwischen Bayern und Leipzig sieht er im Kader. "Schauen Sie, wer den Bayern im Spiel gegen uns alles gefehlt hat. Kimmich, ein ganz wichtiger Mann. Oder Davies mit seinem Tempo. Tolisso war auch nicht dabei, Gnabry kam erst später rein. Dafür haben dann andere Weltklasseleute gespielt. Solch eine Qualität und Tiefe haben nur ganz wenige Mannschaften auf der Welt", erläuterte er.

Seitdem er zum Team von Julian Nagelsmann stieß hat er kaum Minuten verpasst, so schnell wie er hat sich selten ein Spieler in die Mannschaft gefunden. "Ich habe nicht das Gefühl, eine Pause zu brauchen. Im Gegenteil, ich könnte immer weiterspielen." Wenn ihn der Trainer mal außen vor lässt, wird er allerdings auch unangenehm. Gegen Bremen musste er draußen sitzen und war "echt sauer".

Zwölf Scorerpunkte steuerte der Linksverteidiger schon bei und wurde bei RB beinahe zum Stürmer. Mit seinen erwachten Torjägerqualitäten hat der Spanier für Furore gesorgt, sieht sich aber noch nicht ganz vorne in Europa. "Andrew Robertson vom FC Liverpool wäre so jemand. Der spielt schon länger konstant auf einem richtig hohen Niveau", sagt Angelino.

Gegen den kommenden Gegner in der Champions League bekam er bei Manchester City keine Gelegenheit zu spielen, weil die Guardiola-Truppe zu stark besetzt war. Stattdessen ging es für ihn immer wieder zu Leihstationen in aller Welt. "Das ist nicht einfach, auch weil man nirgendwo richtig ankommt. Ich habe als junger Mann in Metropolen wie New York oder Manchester gelebt, davon träumen sicher viele", sagt er. Für ihn war aber immer nur wichtig, zu spielen.

Auch wenn Manchester sein Traumverein war, für den er Anfragen von Real und Barcelona ablehnte. Er wollte eine andere Sprache lernen. Das bedeutete aber auch, erstmal alleine klarzukommen, da seine Familie erst später zu ihm stieß. "Eine Zeitlang ging vieles schief, mich überkamen manchmal Zweifel", verrät er. Dazu gehören seine Stationen in der zweiten spanischen Liga, zunächst in Girona. "Dort war ich nur wenige Wochen, ohne ein Spiel zu bestreiten. Dann ging es schon weiter nach Mallorca, die waren ebenfalls in der zweiten Liga. Natürlich hatte ich andere Ambitionen, aber es ging darum, nicht aufzugeben."